Feldenkrais-Methode

Bewertung der Feldenkrais-Methode

feldenkrais

Einleitung

Erst während der letzten Jahre hat sich die Feldenkrais – Methode (FM) in Deutschland etabliert. Nach Angaben Schlotes, eines Spezialisten dieser Methode, ist es eine Therapie der Selbsterfahrung und Selbstfindung durch Bewegung. Sehr treffend ist seine Aussage:

„Selbsterfahrung erscheint also als ein sehr individuelles Erlebnis, und der Weg dorthin wird von jedem entsprechend seiner persönlichen Vorlieben gewählt.

Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Richtungen und Moden ent­wickelt und etabliert, aus unterschiedlichen Kulturkreisen (Indien, China, Japan etc.) wurden ganze (Bewegungs-) Philosophien sozusagen eingedeutscht, und auch die gegenwärtige Fitness- und Sportkultur vergrößert ständig das Angebot an Selbsterfahrung im weitesten Sinne.“ 330

Bereits hier müssen wir aus christlicher Sicht diese Methode kritisch hinterfragen.

 

Entstehung und Methode

Da die Entstehung der FM eng mit der Biografie von Feldenkrais zusammen hängt, wird diese hier etwas ausführlicher berichtet.

Der Begründer dieser Methode, Dr. Moshe Feldenkrais, wurde 1904 in Russland geboren. Nach dem ersten Weltkrieg zog er nach Palästina aus, studierte dort Mathematik und arbeitete als Kartograph und Landvermesser. Während dieser Zeit lernte er Jiu Jitsu kennen. Er beschäftigte sich ausführlich damit und entwickelte auch eigene Steinwurftechniken, worauf er diese in seinem ersten Buch veröffentlichte.

Danach studierte Feldenkrais Elektrotechnik und Maschinenbau in Paris und arbeitete anschließend im Labor von F. Juliot-Curie, dessen Team die erste Kernspaltung in Europa durchführte. Hier in Paris traf er Prof. Jigoro Kano, den Begründer des modernen Judo. Im Judo brachte Feldenkrais es bis zum schwarzen Gürtel, gründeten den ersten Judo-Klub in Frankreich und schrieb mehrere Bücher über diese Sportart.

In Sorbonne studierte Moshe Feldenkrais Physik, worin er kurz nach Kriegsende promovierte. 1939 emigrierte er nach England, wo er für die U-Bootabwehr der britischen Admiralität arbeitete.

Während dieser Zeit sollte er wegen eines Kreuzbandrisses am Knie operiert werden. Da die OP-Prognose nur zu 50 % positiv war, entschloss er sich zur konservativen Therapie. Nun führte Feldenkrais methodische Studien der menschlichen Anatomie, Physiologie und Biomechanik durch, u.a. mit seinem Knie über mehrere Wochen. Hierbei stellte er bei einer bestimmten Übung wochenlange Schmerzfreiheit fest und wiederum rasche schmerzhafte Anschwellung in einem anderen Zustand.

Ab 1949 führte er nach der von ihm selbstentwickelten Übungsmethode Gruppenkurse in London durch. Zwei Jahre später erschien sein erstes Buch darüber. Zugleich zog er nach Israel zurück, arbeitete dort zunächst über drei Jahre als Leiter der Elektronikabteilung des Verteidigungsministeriums. Ab 1952 widmete er sich ausschließlich der Weiterentwicklung seiner Feldenkrais-Methode.

Seine zunächst unbekannte Technik erregte die öffentliche Aufmerksamkeit, als er den damaligen Staatspräsident Ben Gurion wegen seiner starken Rückenschmerzen am Strand von Tel Aviv erfolgreich behandelte und ihn dabei buchstäblich auf den Kopf stellte. Seine Methode wurde zunächst in seinem Land und dann in den USA in den 70er Jahren verbreitet. Dr. M. Feldenkrais starb im Juli 1984 nach mehreren Schlaganfällen im Alter von 80 Jahren in Israel.

Die Feldenkrais-Methode besteht aus zwei Teilen: Grundlegend ist der Gruppenunterricht „Bewusstsein durch Bewegung“. Hierbei wird die Gruppe verbal durch den FM-Lehrer angeleitet. Der zweite Teil besteht aus der Einzelarbeit, der „Funktionalen Integration“, wobei der Lehrer den Übenden nonverbal mittels seiner Hände anleitet.

Beim ersten Teil „Bewusstsein durch Entspannung“ gibt der Lehrer Bewegungsanweisungen für die Gruppe. Während der Übungen lenkt er die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf ihre Art und Weise sich zu bewegen, das Gehörte in Bewegung umzusetzen. So lernen die Teilnehmer ihre Haltungs­ und Bewegungsmuster kennen, die sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben. Nun können die Übenden auch andere Handlungsabläufe bewusst alternativ ausprobieren und deren Wirkung an sich selbst erproben. Bei manchen körperlichen Störungen sollen diese Übungen deutliche Erfolge verzeichnen.

Beim zweiten Teil der FM, der „Funktionalen Integration“, zeigt der Lehrer im Einzelunterricht dem Schüler passiv einige Übungen. Während der verschiedenen Bewegungen nimmt der Übende wahr, was seinem Körper am Besten bekommt. Die für den Patienten beste Übung wird nun mehrfach eingeübt.

 

Beurteilung

Wie diese FM, so entstehen in der letzten Zeit viele ähnliche Methoden, die zur Entspannung und zum inneren Gleichgewicht verhelfen wollen. Gewisse Übungen scheinen auf den ersten Blick unbedenklich zu sein. Jedoch ist die Grundlage der FM eindeutig sowohl mit dem Jiu Jutsu als auch Yoga vergleichbar und genauso aufgebaut.

Bei der FM geht es nicht in erster Linie um die Übungen, sondern besonders um das bewusste Wahrnehmen, Entspannen und Finden der inneren Ruhe. Für die Christen stellt sich immer die Frage, wie sie Entspannung und wo sie Ruhe finden können. Jesus sagte:

„Kommt her zu mir alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben…. und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ Mt.11,28-29.

Viele entschiedene Christen merken bei diesen Entspannungsmethoden, dass sie nicht von Gott kommen. Eine Unruhe, bewirkt durch den Heiligen Geist, spricht eindeutig gegen die Anwendung dieser Methoden.

mit freundlicher Genehmigung aus „Alternative Heilverfahren – Hilfe oder Gefahr?“, vom Arbeitskreis biblischer Ethik in der Medizin ABEM

 


Fußnoten

330 Schlote, Thomas: Die Feldenkrais – Methode. In: Dornieden, Ralf (Hg.): Wege zum Körperbewusstsein, Körper- und Entspannungstherapie. Richard Pflaum Verlag: München 2002, S.125.

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