Eine Esoterikerin lernt Jesus kennen
Ich fange mit meiner Geschichte einfach mal ganz vorne an: Ich kann sagen, dass ich ein ziemlich normales und glückliches Kind war (das ist natürlich relativ), obwohl sich meine Eltern scheiden ließen, als ich fünf war. Von beiden fühlte ich mich geliebt: besonders von meiner Mutter in München, wo ich aufwuchs, die wirklich alles für mich tat, um mir eine schöne Kindheit zu schenken, aber auch von meiner spanischen Familie, bei der ich immer meine ganzen Ferien verbrachte, wurde ich geliebt und verwöhnt.
Als ich etwa 13 war, begann meine Mutter sich mehr und mehr mit Esoterik zu beschäftigen. Und auch für mich wurde diese unbekannte, Hilfe versprechende Welt immer interessanter und so verbrachte ich viele Stunden mit Astrologie, Pendeln, Autosuggestion, Yoga und sämtlichen fernöstlichen Kulturen.
Ständig kam meine Mutter mit etwas neuem nach Hause. Etwas, das unser Leben erleichtern, verbessern und noch glücklicher machen sollte. So lernte ich mit einem Pendel umzugehen, richtete mein Leben hauptsächlich nach Sternen und Tarotkarten aus und hypnotisierte mich mit Autosuggestion in den Schlaf, indem ich mir vor dem Einschlafen erzählte, dass ich alles in meinem Leben schaffen könnte.
Auf der Suche nach einem neuen, besseren Weg, nach meiner Identität und Antworten auf all meine Fragen, entdeckte ich die Weltanschauung des „New Age“. Diese liberale Lebensphilosophie des Friedens und der Erleuchtung, des Wassermann-Zeitalters und das Ideal, dass „alles eins ist“, hörte sich interessant und vielversprechend an! Ich hoffte, dass mir diese eine Antwort auf mein inneres Bedürfnis nach Sicherheit bieten könnte, Lebenssinn, Erfüllung, Hoffnung, Frieden unter Menschen, geistliche Erfahrungen, Führung und persönliche Wertschätzung.
Die Hauptaussage dieser Religion könnte man etwa so zusammenfassen: Leben und leben lassen, gut und böse sind relativ, der Prozess der Reinkarnation reinigt und erlaubt, immer höhere Stufen von geistlicher Erleuchtung und Erfüllung zu erreichen, Gott ist in uns und überall, alles ist Gott. Die Grundlage ist die Liebe: zu uns selber und zu anderen. Es gibt keine Sünde. Wenn man schlechte Erfahrungen oder Sachen macht, dann gehört das zu unserem Lebensweg dazu, eine Erfahrung eben, die wir machen müssen.
Meine Praktiken bestanden nun hauptsächlich aus Yoga (ich versuchte die Erleuchtung zu bekommen), Meditation (ich wollte eins mit dem Kosmos werden), mich selbst und andere zu lieben (ich versuchte es zumindest …), und meine Aura mit Aurasomaöl vor negativen Situationen und Menschen zu schützen (ich wollte daran glauben).
In schwierigen Momenten nahm ich Bachblüten und außerdem waren immer irgendwelche seltsamen Metallplatten und Steine in unserer Wohnung verteilt, die meine Mutter (auf dem gleichen Selbstfindungstrip wie ich) von sämtlichen Esoterikmessen angeschleppt hatte. Deren kosmische Schwingungen sollten ebenfalls zu unserem Wohlfühlen beitragen. Ich habe mich oft gefragt, wie viele Urlaube wir für diese ganzen Sachen hätten wohl machen können … Zum Glück habe ich es nie nachgerechnet!
So lebte ich über zehn Jahre lang mit meinen selbstkreierten Göttern und war mit meinem Leben so ziemlichmittelmäßig zufrieden. Ich hatte eine gute Arbeitsstelle in einem renommierten Modeunternehmen, wirklich gute Freundinnen, mit denen man wahlweise auf einen Berg klettern oder mal kurz nach Verona zum Shopping fahren konnte. Mode und perfektes Aussehen war für mich ein Muss, ich hatte eine süße Wohnung, die komplett nach Feng Shui eingerichtet war (der an einer ganz bestimmten Stelle platzierte Springbrunnen „sorgte“ für meine Finanzen) und es gab einen Mann in meinem Leben. Was wollte ich mehr? Ich hätte allen Grund gehabt, absolut glücklich zu sein, oder?
Aber irgend etwas in meinem Leben fehlte noch immer! Es musste doch noch einen tieferen Sinn geben! Alles erschien mir irgendwie so oberflächlich. Konnte das alles gewesen sein? War das meine ganze Lebenserfüllung?
Alle Esoterik konnte mich nicht wirklich glücklich machen. Die Frage nach meiner Zukunft und alle damit verbundenen Ängste blieben. Am liebsten hätte ich mich gegen alles versichern lassen. Irgendwie litt ich unter Existenzängsten und der Befürchtung, alles in meinem Leben falsch zu machen. Ich bemerkte, dass alles von mir selbst abhängte und das machte mir Angst; denn oft hatte ich nicht die Kraft dazu. Ich wollte getragen werden. Aber von wem nur? Ich suggerierte mir doch selbst, eine starke, clevere Frau zu sein, die wusste, was sie im Leben wollte. Warum klappte es nur nicht so, wie ich es mir vorstellte? Was machte ich falsch?
Schwäche war hier nicht gefragt. Ich musste funktionieren, und zwar gut – im Job, im Privaten, in meinem ganzen Leben! Es funktionierte nur, wenn ich funktionierte. Und doch fühlte ich mich oft so schwach! Ich wollte mich mal fallen lassen und aufgefangen werden und hatte den Wunsch, dass mich jemand an die Hand nimmt und mit mir den „richtigen Weg“ geht. Jemand, der ihn kennt und mich noch dazu, jemand, der weiß, wer ich bin und was ich brauche! Ich hatte es satt, jemand „taffes“ spielen zu müssen, der ich gar nicht war! Ich sehnte mich nach Geborgenheit, Sicherheit und danach, das „Richtige zu tun“. Damals schon habe ich mir jemanden gewünscht, der in die Zukunft schauen und mir den absolut richtigen Weg zeigen könnte … Die Sterne konnten es jedenfalls nicht …
Tja, und dann kam die große Wende: Ich fiel irgendwie in ein tiefes Loch. Obwohl sehr zufrieden mit meiner damaligen Arbeitsstelle, wechselte ich zu einem anderen Unternehmen, weil mir dort mehr Gehalt angeboten wurde. Allerdings stellte sich das ganze schon am zweiten Tag als riesiger Flop heraus. Ich wurde von meinen Kollegen absolut gemobbt! Ich, die bisher immer mit allen gut auskam. Ich konnte die Welt nicht mehr verstehen! Ich selber wollte doch nie jemanden etwas Böses. Warum taten diese Menschen so etwas? Die Situation verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Ich reagierte darauf seelisch und körperlich so extrem, dass ich nur noch von Nikotin und Beruhigungstabletten lebte, und fast jeden Tag weinend nach Hause ging …
Zeitgleich hatte sich im Leben meiner Mutter etwas getan. Sie sagte, sie habe jetzt Gott persönlich kennen gelernt und ein neues Leben angefangen. Wieder etwas neues! Ich war doch bereits mit sämtlichen „Techniken“ bestens ausgerüstet! Und mit dieser „Welle“ konnte und wollte ich mich nicht so richtig identifizieren. „Christliche Menschen“ (ich kannte diese Leute von meiner Oma, die selbst zu ihnen gehörte) waren für mich Birkenstock-Freaks, die in sackartigen Klamotten auf dem Boden sitzen (natürlich ungeschminkt!) und zu ihrem Gitarrengeklimper „Halleluja“ singen. So wollte ich auf keinen Fall werden!
Meine Mutter begann in dieser Richtung sehr aktiv zu werden und wollte mich überzeugen, dass Jesus wirklich die einzige Lösung für mein Leben sei. Sie brachte seit neuestem statt der esoterischen Wundermittel Leute zum Kaffee mit, die mir von Gott erzählten. Mich ließ das ganze eher unberührt. Abgesehen davon glaubte ich irgendwie auch an eine höhere Macht. Ich hatte mir meinen eigenen Gott kreiert, der von allem etwas zu bieten hatte: Eine Gottheit vom Buddhismus (allerdings wartete ich immer noch auf meine „Erleuchtung“), vereint mit allen liberalen, esoterischen Ansichten und kosmischer Energie. Das Ganze wurde abgerundet mit sämtlichen fernöstlichen philosophischen Ideen. Das war ja wohl genug. Das musste schließlich reichen!
Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt die Situation im besagten Job unerträglich. Weder meine täglichen Meditationsübungen, noch meine positiven Energiestrahlen halfen, meine lieben Kollegen zu besänftigen oder an der Situation nur annähernd etwas zu ändern. Anscheinend konnte mir niemand helfen! Ich war ganz alleine auf mich gestellt. Hier musste ich ganz alleine durch! Ich fühlte mich so hilflos und einsam … Ich begann mich als Versager zu fühlen. Wie sehr sehnte ich mich nach einem Helfer!
Also beschloss ich, nach langem Hin und Her, meiner Mutter zuliebe mir doch mal so einen „christlichen Vortrag“ anzuhören und mir ein eigenes Bild davon zu machen. Schaden würde es schon nicht …
Und was ich an jenem Apriltag dort hörte, hat mein Leben komplett verändert. Ich erkannte, dass ich ohne Gott in meinem Leben nichts (annähernd produktives) zustande bringen würde, und dass ich verloren bin, d.h. einmal nicht bei ihm sein werde, wenn ich schon in diesem Leben nichts mit ihm zu tun haben möchte (das leuchtete mir ein) und, dass ich ihn wirklich brauche – dass jeder Mensch, ohne Ausnahme Gott braucht. Und etwas ganz entscheidendes erfuhr ich: Dass dieser Gott ein Gott der Liebe ist! Er liebt mich total und hat mir alles, was ich jemals getan habe, vergeben. Er leitet mich und zeigt mir den Weg – wie wundervoll! Ein komplett neues Bild von Gott hatte sich mir offenbart!
„So spricht der Herr: Denn ich habe Gedanken des Friedens über euch und nicht zum Unheil, sondern um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren. Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich euch hören. Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden. Ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen.“ (Jeremia 29,11-14)
An jenem Abend habe ich danach alleine zu Hause mit Gott geredet. Ja, ich hatte irgendwie Angst. Ich wusste, dass sich einiges in meinem Leben verändern würde (was sich dann auch bewahrheitet hat!), aber ich wusste auch, dass es der richtige Weg ist. Ich habe Gott (und zwar nur diesem einen lebendigen, wahren Gott) mein Leben gegeben, indem ich mich darauf einließ, ihm ganz und gar zu vertrauen und mich von ihm führen zu lassen.
Das ist jetzt schon eine ganze Weile her. Vieles hat sich seitdem in meinem Leben verändert. Ich habe jetzt einen neuen Job und war zwischendurch eine längere Zeit im Ausland. In dieser Zeit habe ich Gott intensiver kennen gelernt und seinen fürsorglichen Segen gespürt. Ich habe eine neue, innere Freiheit und Frieden gefunden, wie ich es nie zuvor kannte.
Natürlich gibt es nach wie vor auch schwierige, traurige oder einfach nicht so rosige Zeiten und Momente in meinem Leben, aber ich weiß, dass ich den Weg nicht mehr alleine gehen muss, sondern dass ich von Gott getragen werde. Ich darf in Schwachheit zu ihm kommen. Ich kann mich fallen lassen und brauche nicht cool oder „taff“ zu sein, sondern werde von Gott so aufgenommen, wie ich bin; mit all meinen Problemen und Sorgen. Das Schöne ist, wir dürfen zu Gott kommen, so wie wir sind, aber wir bleiben nicht, wie wir sind!
Ich habe erfahren dürfen wie er sich um sämtliche Bereiche meines Lebens kümmert. Vom Materiellen angefangen, über meine Arbeitsstelle bis hin zu meiner Seele. Ich kann sagen, dass Gott mich komplett von meinen Zukunft- und Existenzängsten geheilt hat. Ich vertraue jetzt ihm. Es ist wunderbar beruhigend, dass erweiß, was ich brauche, und dass er den Weg kennt, der gut für mich ist. Ist das nicht wundervoll? Und vor allem ist es gut zu wissen, auch wenn ich das Endziel selber nicht kenne, dass es ein von Gott perfekt ausgesuchtes Ziel für mich ist!
Wären wir nicht blöd, wenn wir die vorbeifahrende Yacht – mit einem guten Steuermann an Bord, der die Route kennt, sowie einem Kompass – die uns zum Einsteigen einlädt, ablehnen, und lieber weiter in unserem Schlauchboot ohne Rettungsring auf dem großen Ozean orientierungs- und hilflos herumplanschen? Klar, wir können wählen: Ein Leben mit Gott, oder eins ohne Gott. Er lässt uns die Freiheit der Entscheidung.
Er hat uns den Weg gezeigt, über den wir zu ihm Kontakt aufnehmen können, um zu erkennen, wozu wir eigentlich da sind und – was am allerwichtigsten ist – um gerettet zu werden. Dieser Weg ist Jesus, der von sich sagt, dass Er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand zu Gott kommen kann, wenn nicht durch Ihn. Sämtliche Religionen zeigen uns tausend Wege, angebliche Wege des Menschen zu Gott – Jesus zeigt uns einen anderen Weg. Den Weg Gottes zum Menschen. Und ob uns dieser Weg nun passt oder nicht, es ist der von Gott gezeigte Weg und darauf kommt es an, nicht auf unsere Überzeugungen und Vorstellungen, wie Gott zu sein oder zu handeln hat. Auf einen Nenner gebracht heißt das: „Wer den Sohn [d.i. Jesus] hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ (1. Johannes 5,12)
Ich wünsche wirklich jedem, dass er auf der Seite des Lebens steht und nicht verloren geht. Und dass er sich auf die Suche nach Gott macht! Denn wenn du ihn suchen wirst, mit deinem ganzen Herzen, dann wirst du ihn finden. Und das wird der Beginn eines ganz neuen Lebens sein – eines wunderbaren Lebens!
Im Nachhinein habe ich verstanden warum so viele Menschen ihr Glück in der Esoterik suchen: Jeder Mensch braucht etwas, an das er glauben kann. Er hat eine Sehnsucht nach einem Schöpfer. Ich kreierte, wie so viele Menschen auch, mir selbst meinen eigenen Gott. Ich war der Schöpfer und Gott war das Erschaffene und dieser Gott sollte mir nun helfen! Mir fiel gar nicht auf, welch eine Ironie darin lag: der Schöpfer (der eigentlich größer sein sollte) bittet das Erschaffene um Hilfe, wie widersprüchlich! Ich verstand damals noch nicht, dass Gott mich erschaffen hat und nicht umgekehrt, dass er der Schöpfer ist. Die Bibel (Gottes Wort) sagt, dass er alle Menschen kennt schon bevor sie geboren sind! Und alle Wege des Menschen weiß er im voraus – so groß ist er!
• „Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst mein Trachten von fern. Mein Wandeln und mein Liegen – du prüfst es. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Denn das Wort ist [noch] nicht auf meiner Zunge – siehe, HERR, du weißt es genau. Meine Urform sahen deine Augen. Und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen [da war].“ (Psalm 139,2-4.16)
Viele, wenn nicht sogar die meisten Menschen, leben in Einsamkeit, Isolation und Bedeutungslosigkeit angesichts einer kalten, unpersönlichen Welt. Durch Verzerrung des echten biblischen Glaubens und Lebens haben die meisten Menschen leider ein falsches Bild davon bekommen, was es bedeutet, wirklich an Gott zu glauben und sich für ihn zu entscheiden. Und so greifen Menschen nach den Vielfältigen Angeboten der Esoterik, weil sie nach etwas hungern, das ihre geistliche Not ausfüllt. Außerdem bietet es durch seine endlose Vielfalt für jeden etwas. Man verspricht sich persönliche Erfüllung, Hoffnung, Frieden, Lebenssinn. Es wirkt attraktiv, modern, kosmopolitisch und ist noch dazu tolerant! Aber die meisten wissen nicht wie gefährlich dieser Weg wirklich ist!
Ines