Mein Weg aus der Esoterik
Für mich war Gott gleich Kirche, gleich Religion, gleich Unterdrückung und Grund für unzählige Kriege.
Also bin ich sehr schnell aus der katholischen Kirche ausgetreten und habe Gott weit weg geschoben. Später versuchte ich alles Mögliche an Methoden, um die mir zugefügten Schmerzen zu heilen, die mein Leben doch sehr beeinträchtigten.
Ich wurde von meinem Vater als Kind missbraucht und mit 26 Jahren von einem Afrikaner vergewaltigt. Kurz darauf wurde ich schwanger und hatte Panik, dass das Kind nicht von meinem damaligen Mann sein könnte. Was es zum Glück doch war. Ich machte Meditationen, Familienstellen, Byron Katie Methode, Therapie, las und hörte Rüdiger Dahlke, Eckhart Tolle und versuchte die Kuby Methode und „Im morphischen Feld lesen“. Aber wirklich Frieden und Heilung fand ich nicht.
Vor neun Jahren ging ich mit meinem jetzigen Mann (nicht amtlich) nach Ungarn, um in einer entstehenden Anastasia Siedlung zu leben. Hier praktizierte ich Agnihotra, ein vedisches Feuerritual, machte seltsames Tönen in einer Gruppe, sprach mit Mutter Erde etc. Richtig wohl gefühlt habe ich mich dabei allerdings nicht. Seit einigen Jahren hatte ich nun schon eigenartige „Anfälle“. Mein Blick wurde starr und ich verharrte bewegungslos in der Stellung oder sackte zusammen.
Es war so, als ob mein Geist aus meinem Körper entschwindet, eine leere Hülle zurückbleibt. Ich spürte meinen Körper nicht mehr. Es war wie eine Sehnsucht, aber auch beängstigend. Mein Mann lernte damit umzugehen und mich wieder zurückzuholen. Das brachte mich auf die Idee von Astralreisen, was aber nicht funktionierte.
In der Corona Zeit sah ich ein Interview mit einem österreichischen Arzt, der seine Approbation verlor und dessen Konto gesperrt wurde, weil er Atteste gegen Masken tragen verschrieb. Auf die Frage, warum er so ruhig und gelassen sei, meinte er nur: „Ich habe Jesus Christus“. Das hat mich so fasziniert und beeindruckt, dass ich anfing im Internet zu recherchieren, zunächst aber bei einem Irrlehrer landete (Edi Maurer), Jesus statt Yoga, und bei ERF Mensch Gott mir sehr viele bewegende Zeugnisse angesehen habe. Ich begann in der Bibel zu lesen und es entstand ein kleiner Bibelkreis. Dort passierte eines Tages wieder so ein „Anfall“.
Zwei Geschwister erkannten sofort die Situation, rannten zu mir und fingen an, über meinem Kopf in englisch und auch in Zungensprache zu beten. Ich bekam Panik, schrie, sie sollten aufhören, mich zu verhexen. Eine Freundin beruhigte mich. Dann sollte ich meine Hände nach oben heben und Jesus sagen. Das ging nicht, denn irgendwas drückte mir von innen die Kehle zu. Es war ein richtiger Kampf. Jesus siegte!
Anschließend fuhr ich erschöpft heim und habe noch alle esoterischen Bücher und Utensilien rausgeschmissen. Es brauchte seine Zeit, bis ich am Abendmahl teilnehmen oder Lieder mit „dem Blut Jesu“ singen konnte. Ständige Angriffe. Auch beim Beten kam eine Stimme: Du bist so schmutzig und wertlos, meinst du wirklich, dass Gott dich liebt? Mir Gott als liebenden Vater vorzustellen, war auch nicht einfach.
Wenn ich zurückdenke, gab Gott mir schon einige Gelegenheiten und ich habe ihn brüsk abgelehnt. Er ging mir immer wieder nach mit viel Geduld und Barmherzigkeit. Ich erkannte beim Beten weinend, was ich für eine Sünderin bin, wie gottlos ich gelebt habe und dass ich einen liebenden Vater im Himmel habe. Seit 1 1/2 Jahren lese ich mit meinem Mann jeden Morgen in der Bibel und bete. In diesem Hauskreis sind wir allerdings nicht mehr. Für uns ist Jesus Christus das größte Geschenk und den Menschen dies mitzuteilen die wichtigste Aufgabe.
Besser ist es beim Herrn Schutz zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen.
Heike