Die Irrlehren des Eckhart Tolle

Wie im Tollhaus? Die Irrlehren des Eckhart Tolle

Eckhart Tolle Irrlehren

Eckhart Tolle, geboren als Ulrich Leonard Tölle , ist zweifellos einer der bekannteren spirituellen Autoren der Gegenwart.

Seine Bücher, insbesondere „The Power of Now“, haben Millionen von Menschen weltweit erreicht und ihm eine treue Anhängerschaft beschert.

Doch trotz seiner Popularität und der positiven Resonanz, die seine Lehren bei vielen finden, gibt es auch kritische Stimmen, die seine Ideen als irreführend, oberflächlich oder sogar gefährlich betrachten.

Zudem hat es Tolle der US-amerikanischen Talkshow-Größe „Oprah Winfrey“ entscheidend zu verdanken, dass er derartig populär werden konnte, da Winfrey ihn in ihrer Show aus dem Schattendasein über Nacht einem Millionenpublikum nahe brachte.

Die Fokussierung auf das „Jetzt“

Der zentrale Pfeiler von Tolles Lehre ist die Betonung des gegenwärtigen Moments. Er argumentiert, dass das Leiden des Menschen hauptsächlich aus der Identifikation mit dem Verstand und der Anhaftung an die Vergangenheit oder Zukunft resultiert. Indem wir uns vollständig auf das „Jetzt“ konzentrieren, könnten wir inneren Frieden und Erleuchtung erlangen. Diese Idee ist zweifellos ansprechend und hat vielen Menschen geholfen, Stress und Ängste zu reduzieren. Doch sie wirft auch Fragen auf.

Kritiker bemängeln, dass Tolles Fokussierung auf das „Jetzt“ eine Vereinfachung komplexer psychologischer und existenzieller Probleme darstellt. Die menschliche Erfahrung ist untrennbar mit Erinnerungen, Zukunftsplänen und der Reflexion über Vergangenheit und Zukunft verbunden. Eine vollständige Abkehr davon könnte dazu führen, dass wichtige Aspekte des Lebens, wie persönliches Wachstum, Verantwortung und soziale Beziehungen, vernachlässigt werden. Die Aufforderung, sich ausschließlich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, könnte sogar als Flucht vor der Realität missverstanden werden, anstatt sich konstruktiv mit ihr auseinanderzusetzen.

Die Ablehnung des Verstandes

Ein weiterer zentraler Aspekt von Tolles Lehre ist die Kritik am Verstand. Er betrachtet den Verstand als Quelle des Leidens und empfiehlt, sich von ihm zu distanzieren. Während es sicherlich sinnvoll ist, sich nicht von negativen Gedankenmustern beherrschen zu lassen, ist die pauschale Ablehnung des Verstandes problematisch. Der Verstand ist nicht nur ein Werkzeug zur Problemlösung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität und unseres Menschseins.

Die radikale Ablehnung des Verstandes könnte dazu führen, dass Menschen ihre kritische Denkfähigkeit unterdrücken und anfällig für Manipulation werden. In einer Welt, die von komplexen sozialen, politischen und ökologischen Herausforderungen geprägt ist, ist ein klarer und analytischer Verstand unerlässlich. Tolles Lehre könnte daher zu einer Form der geistigen Passivität führen, die es den Menschen erschwert, aktiv an der Gestaltung ihrer Lebensumstände mitzuwirken.

Spirituelle Botschaft oder esoterische Verwirrung?

Tolles Lehren sind oft schwer von esoterischen Konzepten zu unterscheiden. Er spricht von „Bewusstsein“, „Präsenz“ und „Erleuchtung“, ohne diese Begriffe immer klar zu definieren. Dies kann zu Verwirrung führen, da die Interpretationen dieser Konzepte stark variieren können. Einige Kritiker sehen in Tolles Schriften eine Vermischung von östlicher Spiritualität, Psychologie und New-Age-Esoterik, die oft oberflächlich bleibt und tiefergehende philosophische oder spirituelle Traditionen ignoriert.

Darüber hinaus wird Eckhart Tolle vorgeworfen, dass seine Lehren zwar inspirierend klingen, aber wenig praktische Anleitung bieten. Die Aufforderung, „im Jetzt zu leben“, mag zwar beruhigend wirken, aber sie gibt den Menschen keine konkreten Werkzeuge an die Hand, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Dies kann dazu führen, dass Menschen sich in einer spirituellen Illusion wiegen, ohne tatsächlich Fortschritte in ihrer persönlichen Entwicklung zu machen.

Neo-Advaita Vedanta

Eckhart Tolle bedient sich einiger Konzepte des Neo-Advaita. Man könnte dieses hinduistische Konzept salopp betrachtet als „Erleuchtung light“ bezeichnen. Dort muss man nicht lange meditieren, sich in hinduistische Schriften vertiefen oder jahrelang einem Guru folgen. Erleuchtung kann im Schnelldurchgang erreicht werden, ein tiefergehendes Eintauchen in die Materie wird nicht vorausgesetzt. Das westliche Publikum spricht in spiritueller Hinsicht auf das Schnellgericht eben mehr an als auf das aufwändige 6-Gänge Menü.

Aus christlicher Sicht

Ohnehin muss aus einer christlich-biblischen Sicht das Streben nach „Erleuchtung“ abgelehnt werden. Jesus Christus möchte uns erlösen, aber nicht erleuchten. Für die Erleuchtung braucht es Jesus nicht, geschweige denn sein Opfer am Kreuz. Erleuchtung findet völlig ohne den Sohn Gottes statt, wer mag kann ihn „optional“ als einen „weisen Meister“ einbinden, nötig ist das aber nicht. Jesus Christus ist aber weit mehr als ein „Meister“, er ist der Sohn Gottes, Gott in Menschengestalt und einziger Weg zum Vater:

„Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Johannes 14,6

Fast Food kommt bei vielen einfach an, dass es ungesund ist, wissen eigentlich die meisten, dennoch fahren viele Menschen darauf ab. Bei Tolle werden komplizierte hinduistische Lehren vereinfacht, die Botschaft von Jesus Christus aber ist von Anfang an sehr einfach: Der Glaube, das Vertrauen in Jesus Christus ist der Weg zu ewigem Leben. Will man erleuchtet in die Hölle oder erlöst in das ewige Reich Gottes kommen? Das ist am Ende die Frage, die sich stellt.

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