Hämorrhoiden

Hämorrhoiden (Hämorriden) - was kann man tun?

hämorrhoiden

Weiche bis derbknotige, leicht bläuliche Verwölbungen des submukösen arteriovenösen Gefäßpolsters im Bereich der distalen Rektumschleimhaut. Multifaktorielle Genese durch starkes und langes Pressen (chronische Obstipation, Geburt), langjähriges, schweres Heben, erbliche Disposition.

Je nach Stadium hellrote, perinale Blutungen am Ende der Defäkation (auf dem Stuhl oder Toilettenpapier sichtbar). Häufig mit Juckreiz, Nässen, Brennen, schleimiger Sektretion und Fremdkörpergefühl einhergehend.

Stadieneinteilung:

–         Grad I: Vergrößerung und Vorwölbung der Hämorrhoidalpolster oberhalb der Linea dentata; nur proktoskopisch nachweisbar

–         Grad II: Knoten prolabieren beim Pressen; spontane Reaktion

–         Grad III: Polaps nach Defäkation; manuelle Reposition möglich

–         Grad IV: Fixierter Prolaps, Reposition unmöglich; zusätzlich immer Analprolaps.

Stellenwert der Phytotherapie

Pflanzliche Externa haben in der Hämorrhoidenbehandlung v.a. eine präventive Wirkung und können die Beschwerden wie Nässen, Brennen, Juckreiz und andere Mißempfindungen lindern. Nur Hämorrhoiden Grad I (-II) können mit Phytopharmaka je nach Beschwerden alleine oder adjuvant (unterstützend/verstärkend) behandelt werden.

Darreichungsform

Bewährt hat sich eine kombinierte therapeutische Stategie bestehend aus Sitzbädern bzw. Waschungen zusammen mit der anschließenden und dann häufiger wiederholten Applikation von Salben oder Suppositorien.

Phytotherapeutische Differentialtherapie

Die bei Hämorrhoiden eingesetzten Phytopharmaka wirken

–         antiphlogistisch (entzündungshemmend): Eichenrinde, Kamillenblüten, Mäusedornwurzelstock, Pappelknospen, Zauberstrauchblätter und -rinde

–         adstringierend (zusammen ziehend) und juckreizlindernd: Eichenrinde, Mäusedornwurzelstock, Pappelknospen, Zauberstrauchblätter und -rinde

–         venentonisierend (Venen kräftigend): Mäusedornwurzelstock

–         hämostypisch (Blutstillend): Eichenrinde, Zauberstrauchblätter und -rinde

Je nach Stadium werden eingesetzt beim

–         akut entzündlichen: Eichenrinde, Kamillenblüten, Zauberstrauchblätter und -rinde

–         chronischen: Kamillenblüten, Mäusedornwurzelstock, Pappelknospen, Zauberstrauchblätter und -rinde

Das Mittel der ersten Wahl sind Zubereitungen aus Zauberstrauchblättern und -rinde.

Zusätzliche allgemeine Maßnahmen

–         Stuhlregulation, so dass der Stuhlgang weich ist: ballaststoffreiche Ernährung bevorzugen, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, evtl. milde Stuhlregulantien einsetzen.

–         Analhygiene. Analwäsche mit Toilettenpapier.

–         Beengende Kleidung vermeiden.

Phytopharmaka zur inneren Anwendung

Mäusedornwurzelstock (Rusci aculeati rhizoma)

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Ruscorectal Hämorrhoidalzäpfchen, in akuten Fällen am 1. Tag 3-5 x 1 Zäpfchen in den Anus einführen, danach noch mehrere Tage lang 1-2 x tgl. 1 Zäpfchen.

Pappelknospen (Populi gemma)

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Populus CP Hämorrhoidal-Zäpfchen, tgl. 1-2 Zäpfchen.

Zauberstrauchblätter/-rinde, virginische (Hamamelidis folium et cortex)

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Posterine Zäpfchen (400 mg Hamamelisblätter-Fluidextrakt), morgens und abends 1 Zäpfchen einführen.

Phytopharmaka zur äußeren Anwendung

Eicherinde (Quercus cortex)

Darreichungsform: Für Voll- und Teilbäder 5 g Droge auf 1 l Wasser.

–         Sitzbäder. 3 EL zerkleinerte Droge mit ca. 300 ml kochendem Wasser übergießen und 15 min auf kleiner Flamme kochen, abseihen und dem Sitzbad (ca. 20 l) zufügen. Badedauer ca. 20 min bei 32-37 °C zu Beginn 1 x tgl., dann 2-3 x wöchentlich.

Kamillenblüten (Matricariae flos)

Darreichungsform: Bei äußerer Anwendung 3-10 % ige Aufgüsse für Umschläge und Spülungen, als Badezusatz 50 g Droge auf 10 l Wasser, halbfeste Zubereitungen entsprechend 3-10 % Droge.

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Creme (Kamillosan Creme, 1- mehrmals tgl. dünn auftragen)

–         Salben (Matmille N-Salbe, 1- mehrmals tgl. auftragen

–         Tinkturen (Kamillosan Konzentrat Lösung, 1-mehrmals tgl. 15-20 ml für ein Sitzbad

Mäusedornwurzelstock (Rusci aculeati rhizoma)

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Salben (Ruscorectal Hämorrhoidalsalbe, 3-5 x tgl. eine Salbenanwendung in den Darm und um den Anus mittels beigefügter Spezialkanüle

Zauberstrauchblätter/-rinde, virginische (Hamamelidis folium et cortex)

Fertigarzneimittel: z.B.

–         Cremes (Hametum Creme, mehrmals tgl. dünn auftragen)

Salben (Hamasana Salbe, 2-3 x tgl. dünn auftragen oder Posterine Salbe, 2 x tgl. auftragen, bei Bedarf auch weniger)

Übersicht zur Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Hier finden Sie weitere pflanzenheilkundliche Methoden zur Linderung von Halsschmerzen, Depressionen, Arthrose oder Bronchitis.

Wir empfehlen bei allen Beschwerden oder Krankheiten zunächst immer erst einen Arzt aufzusuchen. In jedem Fall Abstand sollten Sie nehmen von esoterischen Methoden wie Geistheilung, Rituale, Homöopathie oder Bachblüten. Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) beschreibt Heilen mit realen Pflanzenwirkstoffen. Sie ist esoterischen Methoden immer vorzuziehen.

Sollten Sie in okkulte Methoden verstrickt sein, empfiehlt sich oft Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Gerne können Sie sich auch mit uns in Verbindung setzen, um mögliche Schritte abzusprechen. Wir wünschen Ihnen Gottes Segen.

Schreibe einen Kommentar