Die Anthroposophie Rudolf Steiners
Die Anthroposophie ist das Werk Rudolf Steiners, geboren 1861 in Kraljevec/Ungarn als Sohn katholischer Eltern, gestorben 1925 in Dörnach (Schweiz).
Steiner war Absolvent der Technischen Hochschule in Wien und aktiver Mitarbeiter am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar (Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes)
Ab 1902 leitete er das Generalsekretariat der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft (Zentrum Adyar/Indien). Als er unter vermehrtem Einbezug von Christus einen eigenen, auch gewisse theosophische Gedanken aufnehmenden Erkenntnisweg lehrte und als er die Propagierung eines indischen Knaben zum wiedergekommenen Christus ablehnte, wurde er ausgeschlossen.
1913 gründete Rudolf Steiner die Anthroposophische Gesellschaft mit Zentrum in Dörnach (ab 1923), dem die „Freie Hochschule für Geisteswissenschaften“ (Goetheanum) eingegliedert ist. Aus ihr sind bis heute weit über 100 Rudolf-Steiner-(Waldorf-)Schulen sowie ca. 250 Sanatorien, Kliniken und heilpädagogische Heime hervorgegangen.
Nach dem Tode Rudolf Steiners ging der Vorsitz des Werkes und der Anthroposophischen Gesellschaft auf Albert Steffen (1884-1963) über. Die Witwe Rudolf Steiners trennte sich von der neuen Leitung und schuf die Anthroposophische Vereinigung, die hauptsächlich in der Schweiz vertreten ist. Die Anthroposophische Vereinigung ist der «Gesellschaft» mit Sitz in Dörnach nicht angeschlossen. Die Anschauungen der beiden sind jedoch nicht wesentlich verschieden. «Anthroposophie» (= Weisheit vom Menschen) ist die Bezeichnung einer von Rudolf Steiner «aufgrund seiner Einblicke in die geistige Welt» entworfenen «Geisteswissenschaft».
Der Anthroposoph rechnet mit der methodischen Weiterentwicklung höherer Fähigkeiten, die dem Menschen die Möglichkeit geben, in der geistigen, übersinnlichen Welt zu Wahrnehmungen und Erkenntnissen zu kommen. Diese Schulung ist das Kernstück der anthroposophischen Geisteswissenschaft Die Stufen der höheren Erkenntnisse, wie sie durch Konzentration und Meditation erreichbar werden, sind Imagination, Inspiration und Intuition.
Rudolf Steiner will seine Lehren über die Welt-, Erd- und Menschheitsentwicklung in der «Akasha-Chronik», einer Art Weitenäther (oder Weltgedächtnis) abgelesen haben. Seine Schau und Erkenntnisse haben den Anstoß gegeben zur Entwicklung der anthroposophischen Theologie (Christengemeinschaft), Pädagogik, Heilkunde, Landwirtschaft und Baukunst.
Weleda-Produkte sollen spezielle Geisteskraft beinhalten („Weleda“ Ist der Name der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin).
Nach anthroposophischer Lehre ist der Mensch aus dem Geistigen hervorgegangen. Er hat als Ziel die Rückkehr in ein geistiges Dasein. Nach Steiners Vorstellungen reift der Mensch entsprechend dem Karmagesetz (Gesetz des Schicksals) durch zahlreiche Wiederverkörperungen (Seelenwanderung) in neuen Kulturepochen und Erdenzeitaltern künftigen planetarischen Verkörperungen entgegen, um schliesslich als rein geistiges Wesen in den oberen Ursprung zurückzukehren. Christus kommt dem Menschen bei der fortschreitenden Ausbildung des «Geistmenschen» in entscheidenderWeise zu Hilfe. Steiner redet allerdings anders als das Neue Testament von zwei zu unterscheidenden Jesusknaben. Im Alter von zwölf Jahren hätten sie sich vereinigt. Im Alter von dreissig Jahren habe Jesus dann Christus, das «Hohe Sonnenwesen», als neue Individualität in sich aufgenommen. Im Geschehen von Golgatha sieht Steiner die grosse Wende, nämlich den geschichtlich-kosmisch errungenen Sieg des Geistes über die Materie. Die Anthroposophie Rudolf Steiners schliesst Geist und Materie, Gott und Welt, Gegenwart und Zukunft mit ein. Seine Anschauungen und das biblische Zeugnis sind aber, das zeigt schon die Rede von zwei Jesusknaben und vom «Hohen Sonnengeist» Christus, ihrem Wesen nach grundverschieden.
Christlicher Glaube vertraut auf Gottes Offenbarungen in Jesus Christus und nicht auf nicht verifizierbare übersinnliche Erfahrung. Grundgedanke des christlichen Glaubens ist nicht die Befreiung aus dem Stofflichen ins Reingeistige, sondern die durch Gottes und Christi suchende und vergebende Liebe zustande kommende Versöhnung des Menschen mit Gott und die glaubende Gemeinschaft mit Gott.
Religiöse Grundlagen der Anthroposophie und biblisch begründetes Christsein
ln der Überzeugung, dass Christus die zentrale Bedeutung in der Menschheitsgeschichte zukommt, sind sich Christen und Anthroposophen einig. In der Frage, welche Bedeutung Christus hat, sind sie getrennt.
Grundfrage: Woher erfahren wir Zuverlässiges über Gott und den Menschen? (Offenbarungsfrage.)
Christliche Kirchen: Aus dem geschichtlichen Zeugnis von und über Jesus Christus, wie es uns im Alten und Neuen Testament überliefert ist.
Anthroposophie: Die Bibel ist ein zentrales religiöses Dokument, genügt aber nicht, um zu erfahren, wer Jesus Christus wirklich war und ist. Dazu braucht es hellseherische Fähigkeiten, wie sie besonders Rudolf Steiner entwickelt hat und wie alle, die seinen Anleitungen folgen, sie entwickeln können. Rudolf Steiner gab die initiale «Offenbarung», die von den Schülern nachgeprüft wird. Man kann die Bibel nicht «einfach so» verstehen, nur der in der Geisteswissenschaft Eingeweihte kann sie wirklich erfassen.
Kommentar:
Der Schlüssel zur Bibel ist demgegenüber nicht Gnosis (höheres Wissen), sondern Glaube und Gehorsam.
Das biblische Alte Testament und Rudolf Steiners Religionsvermischung
Bibel: Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist der Vater Jesu Christi. Dieser in Israels Heilsgeschichte und durch Jesus Handelnde ist der ganz Andere als die Götter der Religionen.
Anthroposophie: Nicht nur das Alte Testament der Bibel, sondern auch die Mysterien aller Religionen weisen auf Christus hin. Das Christusgeschehen ist in ihnen vorgebildet. Der Astralleib des Buddha inkarnierte sich in Jesus von Nazareth. Christus steht für Steiner noch über Jahwe.
Kommentar: Steiner nimmt gewisse Resultate der vergleichenden Religionswissenschaft nicht ernst, welche deutlich machen, dass fundamentale Gegensätze zwischen dem im Alten Testament geoffenbarten Gott und den Religionen mit ihren Mysterien bestehen. Auf der Grundlage eines Religionsgemisches (Synkretismus) deutet Steiner das Christusgeschehen. (Siehe: Christus der Hohe Sonnengeist.)
Bibel: Gott ist Schöpfer, der Mensch ist Geschöpf mit einem einmaligen Leben. Der Mensch wird Person, indem Gott ihn als Gegenüber ernst nimmt, ihn in einen Bund ruft. Dieses personale Gegenübersein bestimmt die Geschichte Gottes mit dem Menschen. Wenn der Mensch dem sich offenbarenden Gott den Rücken anstatt das Angesicht zuwendet, so sündigt er, ob er das nun auf religiöse Weise (eigene Gottesvorstellung) und ethisch hochstehend tut oder nicht. Israel hat den Bund mit Gott gebrochen. Gott erneuert ihn durch Jesus, sein Leben, Sterben und Auferstehen. Jesus ist der Mittler des neuen Bundes. Nur durch ihn, seine Vergebung, ist es möglich, zu einer herzlichen Du-Beziehung zum lebendigen Gott zu gelangen. Diese Beziehung bricht auch durch den Tod hindurch nicht ab. Christus kommt sichtbar wieder, um uns einen Auferstehungsleib zu schaffen, wie er ihn bereits hat. Gott schafft einen neuen Himmel, eine neue Erde.
Anthroposophie: Der Gegensatz zwischen Geist und Materie bildet das Drama der Geschichte. Sündenfall bedeutet: Der Mensch liebt das Materielle immer mehr und vergisst seine geistigen Quellen und Ursprünge. Der Mensch macht nach seinem Sterben einen Lernprozess durch, wo er erkennt, was er im letzten Leben alles falsch gemacht hat. Unwiderstehlich wird er wiederverkörpert und muss in einem weiteren Leben sich besser bewähren, sich weniger an das Materielle ketten. Zur Zeit von Christi Geburt war die Versklavung an das Materielle auf einem kritischen Punkt angelangt. Christus kam gerade im rechten Moment, um der Erde und der Menschheit durch sein Blut den Christusimpuls zu geben, durch den sie sich von der Versklavung an die Materie weg entwickeln kann. Durch mehrere Entwicklungsstufen (riesige Zeiträume) und unzählige Wiederverkörperungen entwickelt sich die Menschheit wieder zurück zum geistigen Urzustand, weg von der Verhaftung an das Materielle.
In den Epochen «kommt Christus wieder», indem er sich in geistiger Schau Menschen zeigt. Seine Wiederkunft begann, als er sich Paulus vor Damaskus zeigte. So ist er ebenfalls Rudolf Steiner begegnet.
Obwohl die Verhaftung an das Materielle ein Teilaspekt der Folgen des Sündenfalles ist, muss der Mensch gemäss der Bibel primär von seiner Gottlosigkeit und nicht so sehr von seinem mangelnden Interesse am Geistigen erlöst werden. Der «Geist» im Sinne Steiners ist nicht identisch mit dem, was die Bibel in personalem Sinne «Gott» nennt. Steiner spricht daher meistens vom «Göttlichen» (= sächlich!).
Christus, der hohe Sonnengeist, oder Jesus von Nazareth, Gottes Sohn
Bibel: Christus, der rational nicht fassbar «Gott war und bei Gott war», ist in Jesus von Nazareth Mensch geworden. Er hat normativ gesagt, wie Gott ist und wie nicht. Beides, seine mit Autorität vertretenen Aussagen über Gott und den Menschen, stieß auf so radikalen Widerspruch, dass er gekreuzigt wurde. Das Kreuz ist das Zeichen des Gerichtes über den Menschen («so etwas wie diesen Justizmord bringt der Mensch fertig!») und der Liebe (Gott liefert sich ganz den Menschen aus). Gott hat das Reden und Handeln Jesu bestätigt, indem er ihn auferweckte. Sein verstorbener Leib wurde verwandelt in einen «Herrlichkeitsleib», das Grab war leer. Als Auferstandener begegnete er den Jüngern (als letztem Paulus!) und hat sie als Zeugen seiner Auferstehung autorisiert.
Anthroposophie: Gleichzeitig leben zwei Jesusknaben, der eine in Bethlehem, der andere in Nazareth. Der eine muss nach Ägypten fliehen und nimmt dort die von Zarathustra stammende Sonnenweisheit in sich auf. Mit 12 Jahren begegnen sich die beiden Jesusknaben. Das Zarathustra-Ich des einen geht in den anderen Jesus ein, verschmilzt mit ihm, wobei sein eigener Leib stirbt. Der andere Jesusknabe blüht dabei auf. In diesen senkt sich dann Christus, der hohe Sonnengeist, bei der Taufe im Jordan.
In den alten Mysterien wurden die Einzuweihenden durch einen todesähnlichen Schlaf hindurch in die geistige Welt eingeweiht. Eine solche Einweihung hat Christus an Lazarus vorgenommen, als er ihn (scheinbar) auferweckte. Weil er diese Einweihung öffentlich machte, wurde er zum Tode verurteilt, denn auf Mysterienverrat steht Todesstrafe. Das ganze Passionsgeschehen ist ein Mysteriendrama (Pilatus wäscht sich die Hände = Kultushandlung der alten Priester usw.).
Christus hat diese Mysterieneinweihung öffentlich gemacht unter Einsatz seines Lebens, damit die ganze Menschheit den Zugang zum Übersinnlichen wieder finden könne. Christi Ätherleib hat sich dem Zugriff des Todes erwehrt und das Wichtigste aus dem physischen Leib herausgezogen, dieser aber ist im Grab verwest.
Kommentar:
Die Religionsvermengung Steiners wird in der Deutung von Christus wirksam. Religionsgeschichtlich kann Jesus nicht aufgrund eines Mysterienverrates hingerichtet worden sein! Ist Steiners Deutung des Kreuzestodes nicht eine Vergewaltigung des Zeugnisses der von Christus autorisierten Zeugen?
Reinkarnation oder Auferstehung des Leibes
Bibel: «Und wie den Menschen bevorsteht, einmal (eph’hapax: betont Ausschliesslichkeit) zu sterben und darnach das Gericht, so wird auch Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um die Sünden vieler hinwegzunehmen, zum zweitenmal … erscheinen» (Hebräer 9,27.28).
«Christus wird unseren Leib der Niedrigkeit verwandeln, dass er gleichgestaltet wird seinem Leib der Herrlichkeit» (Philipper 3,21; vgl. auch Lukas 20, 35.36).
Anthroposophie: Nach dem Tode erkennt der Mensch, was er alles hätte besser machen können in seinem Leben. Er sucht sich mit Hilfe hoher Geisteswesen die für den neuen Lernprozess geeignete Situation (Kultur, Kontinent usw.) und Eltern aus, in deren Kind er wieder auf die Welt kommt. Nun kann er es besser machen und hinzulernen.
Ein Leben genügt nicht, um den Christusimpuls ganz in sich aufzunehmen. Es ist eine Gnade Gottes, dass er dem Menschen wiederholte Chancen bietet.
Steiner: Das Wissen um die Reinkarnation musste im Christentum lange Zeit verborgen bleiben, damit sich die Menschen doch noch genügend der Erde zuwenden würden.
Kommentar:
Wenn der Prophet Elia sich in Johannes dem Täufer wiederverkörpert hätte, wie die Anthroposophen Matthäus 11.14 deuten, dann hätte Jesus auf dem Berg der Verklärung Mose und dem schon verstorbenen Johannes begegnen müssen (Matthäus 17.3) und nicht mehr dem Elia! Die Wiederverkörperungsgeschichte gewichtet die Bedeutung der Entscheidung in diesem einen Leben anders – jetzt fallen Entscheide für die Ewigkeit! -, damit nimmt sie das Gericht Gottes nicht ernst genug! (vgl. Hebräer 9, 27:«… und danach das Gericht!»). Es ist nur folgerichtig, wenn Reinkarnisten darum nicht in einem letzten Sinne auf Vergebung angewiesen sind, wie das Neue Testament es vom Menschen sagt.
Bibel: «In Christus haben wir die Erlösung, nämlich die Vergebung der Sünden» (Kolosser 1, 14). «Jesus Christus ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unsern, sondern auch für die der ganzen Welt» (1. Johannes 2, 2). Vgl. auch den Zuspruch der Vergebung für persönliche Sünden: Markus 2, 5; Lukas 7,48; u.a.
Erlösung: Die durch Schuld aufgerichtete Mauer zwischen dem Menschen und Gott wird von Gott durchbrochen; der Mensch wird aus der Isolation der schuldhaften Gottesferne befreit zu neuer Gemeinschaft mit Gott.
Anthroposophie: Christus hat durch sein Opfer die Menschheitsschuld getilgt, die persönliche Schuld eines Menschen nicht. Die wird wirksam im Karma, d. h. sie wirkt sich aus im Hinblick auf die Art und Weise der nächsten Wiederverkörperung. Der Mensch muss gerade dort, wo er schuldig wurde, im nächsten Leben besonders üben, es besser zu machen. (Ein Mann wird meistens als Frau wiederverkörpert, um die Einseitigkeit seines Mannseins gut zu machen und umgekehrt.)
Diese pädagogische Sicht der menschlichen Geschichte wird im pädagogischen Ethos der Anthroposophen besonders wirksam. Die umfassende Vergebung ist jedoch ein Kernstück des Evangeliums, unüberhörbar in allen Schriften. Steiner befürchtet, die volle Vergebung lähme die ethische Entschlusskraft des Menschen, mache ihn moralisch gleichgültig. Weil Steiner Gottes Gericht nicht ernst genug versteht, ist er auch nicht auf die volle Vergebung angewiesen. (Im Osten wird das Karma als der Alptraum empfunden!) Wenn nur dieses eine Leben zählt, kommt keiner ohne Vergebung der persönlichen Schuld aus.Wo man unzählige Chancen hat, es nochmals besser zu machen, kann man die Illusion hegen, nicht auf diese Vergebung angewiesen zu sein.
Steiner verharmlost Gericht und Gnade. Die Anthroposophen wehren sich gegen den Vorwurf, sie würden eine Selbsterlösung vertreten. Sie betonen: Wir sind auf die Hilfe Christi, den Christusimpuls, angewiesen auf dem Entwicklungsweg zum Geistigen. Ihre Hilfe, die sie von Christus erwarten, kann mit Entwicklungshilfe durch Einsicht und Erkenntnis verglichen werden. Was die Bibel unter Erlösung versteht, ist radikaler, muss mit der Auferweckung eines Toten verglichen werden – ein Eingreifen Gottes, wo dem Menschen alle Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, fehlen. Kern der Erlösung ist die Vergebung der Sünden (Kolosser 1, 14!). Letztere lehnen die Anthroposophen aber ab!
Als Gegenkraft zum grassierenden Materialismus und als Anstoss zu ganzheitlicher Betrachtung des Menschen und der Welt – im Gegensatz zur tödlichen Aufsplitterung in lauter Teilbereiche – sind die Früchte der Anthroposophie zu würdigen.
Was jedoch den christlichen Glauben betrifft, gilt:
«Wir meinen zu sehen, dass… neben christlichem Gedankengut entscheidend eine neue Offenbarungsquelle sichtbar wird, die aus der synkretischen Weltanschauung Rudolf Steiners stammt und auf einem dem Neuen Testament fremden Offenbarungsanspruch beruht.» Bischof Otto Dibelius, 6. März 1951.
Dieser Offenbarungsanspruch ist das Hellsehen Steiners, sein Weg, um übersinnliche Erkenntnisse zu gewinnen. Anthroposophie ist die christliche Gnosis des 20. Jahrhunderts. Die altkirchliche Gnosis ist ihr engstens verwandt. Sie wurde von der Kirche deutlich abgelehnt. Vgl. Irenäus: «Überführung und Widerlegung der fälschlich so genannten Erkenntnis (gnosis)» (Bibliothek der Kirchenväter, «Kemptener»-Ausgabe, Bd. 3 + 4, 1912).
mit freundlicher Genehmigung aus „Christliches Zeugnis – Esoterik II“, Campus für Christus Schweiz
Dieses Ritual hat mir nie eingeleuchtet mit der initiation, dem Entzünden des Christuslichtes, weil dunkle Energie aufstieg während des Rituals. Es ist aus meiner sicht ein Fruchtbarkeitsritual im leiblichen sinne.
Wie ich darauf komme? Es wird ein Apfel genommen, poliert und ein loch hineingeschnitten in das dann eine Kerze kommt. diese wird dann im inneren des kreises entzündet und wieder hinausgetragen „in die welt“. Wäre das ritual ohne dieses zusammenfügen von Apfel- Fruchtbarkeit, weiblichkeit, aber auch eben sündenfall – und kerze-geist und auch phallussysmbol gemacht worden, wäre sicher eine andere energie entstanden.
Bei der krönung von königen und königinnen wird auch ein reichsappfel und ein zepter in jede hand genommen, aber nicht zusammen gesteckt. dass ist in der form mit dem zusammenfügen ein altes magisches ritual für fruchtbarkeit. Und dies in einem Kindergarten! Ich fands völlig daneben für kleine Kinder. Ich finde auch nicht, dass man Kinder und Jugendliche unter 14 in irgendeiner weise einweihen sollte. Auch nicht mit dem „Engeltanz“ (Euyrythmie) der Anthroposophie. Ich kenne welche, die hassen den Tanz und müssen ihn machen in der schule da pflicht. Spiritualität sollte in jedem fall freiwillig bleiben! Das genau dies den Anthroposophen dort nicht klar ist, wundert mich sehr. Aber es darf ja auch in den Kigas nicht mit der farbe schwarz gemalt werden, da die kinder ja gerade aus dem mutterbauch kämen, zum „Christuslicht“ hinwachsen müssten und schwarz sie nach unten ziehen würde. So erklärte es mir eine Leiterin. Krass.
Wer es so genau nimmt warum macht er dann unbewusst eigentlich ein Fruchtbarkeitsritual nach? Und wie kann ein Kind dann eine Amsel, eine schwarze Katze, schwarze Haare etc. malen? im mittelalter galt schwarz als die farbe des teufels, so wie auch schwarze katzen mit verbrannt wurden. Hier begann es für mich im Waldorfbereich echt gruslig zu werden.
Ich verbrachte vier Jahre in einem anthroposophischen Heim. Seit 1991 bin ich in der BSZ Stiftung. Ich besuche meinen Freund nur noch sporadisch, Die Waldorfspielsachen finde ich zwar süss, aber Waldorf- Schulen sind keine christlichen Schulen, auch wenn sie das behaupten. Steiner ist für mich ein Scharlatan, sonst gar nichts!