Axel Burkart: Gibt es zwei Jesuskinder?

Axel Burkart behauptet, dass es zwei Jesuskinder gab

anthroposophie

In diesem Beitrag möchte ich mich mit der Behauptung auseinander setzen, dass es nicht nur eines, sondern zwei Jesuskinder gegeben habe. Die These stammt ursprünglich von Rudof Steiner, dem Begründer der Anthroposohie. Auch Axel Burkart ist ein prominenter Vertreter dieser Lehrmeinung und stellt sie auf seinem YouTube Kanal einem größeren Publikum vor.

Zudem behauptet Burkart, dass der Jesus vom Christus zu unterscheiden sei. Er sagt, dass es zunächst zwei Jesusknaben gegeben habe, einer davon starb schon im Kindesalter und der übrig gebliebene wurde bei der Johannestaufe am Jordan durch den Christus ausgetauscht.

Der übrig gebliebene Jesus habe sozusagen seinen Körper für den Christus zur Verfügung gestellt und es sei zu einem Wechsel gekommen: Der Jesus verließ seinen Körper und von oben kam der Christus hinab und fuhr in den Körper des Jesus ein. Seither würde nur noch der Christus auf der Erde wandeln. Diesem Umstand liegt allerdings eine falsche Bibelübersetzung Rudolf Steiners zugrunde, die sich auch Axel Burkart zu Eigen macht. Er bezieht sich auf die Stelle in Lukas 3,22, die Steiner so übersetzt:

„Dieser ist mein vielgeliebter Sohn; heute habe ich ihn gezeuget.“
Siehe dazu ein screenshot aus dem Anthrowiki:

kukas_evangelium
aus anthrowiki.at/Die_zwei_Jesusknaben

Damit wäre also angeblich belegt, dass der Christus dort, also bei der Taufe durch Johannes den Täufer, erst von Gott gezeugt worden sei, als der Heilige Geist wie ein Taube auf Jesus hernierderkam. Doch die von Steiner übersetzte und auch von Burkart so übernommene Stelle heisst in Wahrheit:

„Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!“ Lukas 3,22

Zwischen „heute habe ich ihn gezeuget“ und „an dir habe ich Wohlgefallen“ besteht ein unüberbrückbarer Widerspruch. Selbst mit einer sehr weiten Auslegung kann man nicht seriös auf die Übersetzungsmöglichkeit kommen, die Steiner vorschlägt. Hier zur Anschauung auch weitere Bibelübersetzungen dieses Verses:

Das in dieser Stelle verwendete griechische Wort „eudokeo“ kann keinesfalls mit „gezeuget“ übersetzt werden, wir haben es bei Steiner mit einer klaren, nachweislichen Falsch-Übersetzung zu tun! Und dieser Vers wird als ein wichtiger Vers, auch von Axel Burkart angesehen, und er zitiert ihn in einem YouTube Video.  Wenn die Grundlage also schon eine falsche ist, wie kann dann der Rest dieser fragwürdigen Lehre stimmen?

Die Bibel macht klar, dass Jesus und Christus ein und dieselbe Person sind. Jesus ist der Name des Herrn und Christus sein Titel (hebräisch Messias). Das kommt besonders gut in der Begebenheit mit Simeon zum Tragen, dem Gott versprach, dass er vor seinem Tode noch das Jesuskind als Christus sehen würde. Gott hält sein Wort und so wird Simeon das Kind gebracht. In dieser Stelle in Lukas 2,25ff. wird Jesus (also auch schon als Kind und lange vor der Taufe) als der Christus bezeichnet:

25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.
26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.

27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,
28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen

Es gibt viele weitere Bibelstellen, in denen Jesus und Christus in einem Atemzug genannt werden. Ganz selbstverständlich handelt es sich immer um die selbe Person. Es gab nie zwei Jesusknaben und die anthroposophieschen Behauptungen dazu können biblisch klar wiederlegt werden und entpuppen sich so als Irrlehre.

Es geht bei Rudolf Steiner und auch den moderneren Vertretern, wie Axel Burkart um ein mystisches Jesusbild. Christus ist für sie ein Elohim, einer von sieben Sonnengöttern. Das ist eine okkulte Vorstellung, mit der die Bibel umgedeutet werden soll. Doch Jesus Christus ist der Sohn Gottes, Gott in Menschengestalt. Die Bibel macht kein mystisches Geheimnis um ihn. Man muss in der Bibel nicht zwischen den Zeilen lesen, um Geheimnisse in ihr entschlüssel zu können.

Die Botschaft Gottes ist einfach und leicht verständlich: Gott wurde in Jesus Mensch und nahm am Kreuz unsere Sünden auf sich. Wer dieses Opfer im Glauben annimmt, ist erlöst und hat das ewige Leben.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hartmut

    Sehr gut, daß Ihr mit diesen kräftigen Irrtümern aufräumt!

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