Alles ist gut, alles ist Gott?
Ich hatte das Glück, im Jahre 1969 geboren zu werden. In einer Stadt in der Steiermark, das ist in Österreich (sicher bekannt) die nach einem reichhaltigen Bodenschatz benannt wurde – Eisenerz.
Jesus hatte mich eigentlich schon von Kindesbeinen an interessiert, vielleicht auch geprägt vom Elternhaus.
Nur halt in der Schule und Kirche trübte sich das Bild, wo man eher von einem strafenden Gott sprach, als von einem liebenden. So kam es halt bei mir damals an. Als mir dann ein Buch von Murphie über die Macht des Unterbewussteins in die Hände fiel, schien mir das die bessere Variante zu sein, wusste er doch, wie man Bibelverse auslegt und zu welchem Zwecke man sie benutzen soll, vor allem: Man kann alles haben, was man will, ja, Gott will, das man auf Erden alles erreicht…
Doch so sehr ich mich auch anstrengte, es wollte nicht klappen, es blieb alles beim alten, bis auf eines, das ich nachlässiger wurde, indem ich mir sagte: „Es wird eh alles gut“. So gab ich Geld aus, weil ja laut Murphy dann alles wieder zurückkommen würde… Gekommen ist schon was, ja, nämlich ein Schreiben der Bank! 😉
“Da bin ich halt noch zu schwach, und mache etwas falsch, muss weiter machen“, dachte ich so bei mir. Verzehrte alle seine Bücher, und auch andere, mit so einem esoterischen touch…. positives Denken u.a.
War es die Erfüllung? Wohl nicht, eines Tages, als wieder mal alles genau so lief, wie ich es nicht haben wollte, warf ich vor lauter Zorn und Enttäuschung alle diese Bücher in den Müll. Eine gewisse, kleine innere, verborgene Sehnsucht nach etwas, blieb, nach Jesus. Doch nur kurz, und wie gesagt, das ich mein Leben danach richten würde, fiel mir nicht ein. Also begann danach eine sehr glaubenslose Zeit, ich glaubte an gar nichts mehr, nicht einmal an mich, ich war damals so um die 18. Fing zu rauchen an, obwohl ich bis zu diesem Zeitpunkt strikter Nichtraucher war und weiteres dummes Zeug.
Ich sank, von mir sicher unbemerkt, immer tiefer und tiefer in den Abgrund, nicht allein deshalb, weil der Erfolg auch beim Arbeiten, und bei den Frauen ausblieb, ein Teufelskreis, ich fühlte mich total sinnlos.
„Warum und wozu noch Leben? “ fragte ich mich, während ich im Auto saß, etwas betrunken, vor mir eine starke Mauer. Es war Nacht, und ich befand mich an einem Ort, wo sich keine Leute befanden. An einem See. Es lief wie ein kleiner Film vor mir ab: alle Dinge, die ich hasste, die nicht so waren, wie ich gerne hätte, eigentlich ganz normale Sachen, aber nicht mal die schaffte ich. Und wenn ich in den Spiegel sah, kam der nächste Hieb. Als diese Gedanken, der innere „Film“ seinen Höhepunkt erreicht hatte, beschleunigt durch starke, alkoholische Getränke, war es für mich klar: Ich wollte dem ein Ende bereiten!
Also ein kleines Stück zurückgefahren, und mit Vollgas ein paar Mal in die Mauer hinein, nun, mein Glück war, das es sich um einen kleinen Platz handelte, das ich nicht so weit zurückfahren konnte. Nun ja, ich hätte ja einfach in den See fahren können, aber der war mir wahrscheinlich zu nass :ja:
Nun gut, diese Stöße machten mich schnell nüchtern, und ich sah die Sinnlosigkeit des Unterfangens ein, mir das Leben zu nehmen, weniger aus Liebe zum Leben, mehr aus Angst vorm Sterben.
Je älter ich wurde, um so mehr „Sünden“ lud ich auf mich, so dass sich der Teufel schon die Hände rieb, dass er wieder eine Seele gewonnen hätte… ;D
Und wären da nicht Gesetze, die Furcht vor der Strafe, und vor der Schande, ich wäre damals zu vielem fähig gewesen, nur halt zu nichts Gutem. Zwar gab es doch im inneren einen kleinen Konflikt, aber das „Böse“ schien doch die Überhand zu gewinnen.
Vom Elternhaus war ich auch ein kleinwenig enttäuscht, zwar nicht ganz was schlimmes, aber das Vertrauen wurde erschüttert. Halt bei Freunden hatte ich auch nicht viel, waren eher oberflächliche Bekanntschaften, und, naja, auf der Suche nach der „Richtigen“ schien es auch Schwierigkeiten zu geben. Mit Zwang wollte ich jemanden haben, den ich lieben durfte, und der mich auch so nahm, wie ich bin, und es schien endlich, nach langer Durststrecke zu klappen.
Aber weit gefehlt! Es war nicht das wahre, meine Schuld, ich interpretierte zuviel in das ganze hinein. Also, ich gab es auf, beinahe… Wenn da nicht jemand gewesen wäre, was zumindest für mich wie „Liebe auf den ersten Blick“ war.
Ein Gefühl, das ich so noch nicht erlebt habe, und eine Vertrautheit. Aber wieder kam es ganz anders, als gewollt, und ich fing an, wirklich zu verzweifeln, war ich ja schon um die 30.
Diese, meine grosse Liebe entpuppte sich wieder als einseitig, von meiner Seite her gesehen, und ich war alles andere als verständnisvoll etc. Naja, wäre alles halb so schlimm, wenn man nicht mit seiner Angebetenen zusammen arbeiten würde…
Noch war ich auf diesem falschen Weg, der tief in den Abgrund führte, diese Liebe, wenn daraus etwas geworden wäre, hätte mich vielleicht retten können, und wieder vernünftig werden lassen, zumindest dachte ich so, weil ich dann einen Sinn im Leben gesehen hätte. Eine andere Kollegin schleppte mich mal zu einer, hm, wie kann man diese nennen? Wahrsagerin? Ne, nicht ganz, eher so etwas, was man heutzutage als „Channeln“ bezeichnet. Die könnte mir sagen, ob sie, die mich abwies, doch mehr empfindet, als sie zugibt.
Diese Kollegin besuchte eben Seminare über Lichtarbeit, und dergleichen. Ein wenig verwunderlich waren mir damals schon diese Lehren und Ansichten. Vor allem die Tatsache, dass man mit solchen Menschen, die in dieses Gefilde eingetaucht sind, schwer vernünftig reden kann. Ja, wie auch, wenn alles gut ist! Und weiters viel mir auf, das diese Lehren eher dem eigenen Ego dienen, und eine falsche Sicherheit verbreiten.
Es war so um die Zeit des Spätsommers, im Jahre 2001. Ein wenig Bedenken hatte ich schon, wegen dieser „Sitzung“. Aber die Neugier lies mich doch hingehen.
Da saß ich nun, mit geschlossenen Augen, entspannt, und die Frau erzählte mir Dinge, die sie eigentlich nicht wissen konnte. Erzählte mir eben genau das, was ich hören wollte, dass eben meine Angebetene mich lieben würde, aber aus negativen Erfahrung eben Angst hatte, vor Nähe. Naja, mag ja stimmen, oder auch nicht, was weiss ich.
Jedenfalls kamen wir auch auf Gott zu sprechen. „Wie stellst Du Dir Gott vor?“ lautete ihre Frage. Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten soll, weil ich mir über Gott ja noch keine Gedanken gemacht habe. „Bei Gott ist alles in der Waage… er ist gut“ antwortete ich.
„Alles ist Gott, alles ist gut“ entgegnete mir diese Frau. Ja, das war es, was ich brauchte, alles ist gut… alles ist Gott…
Nach längerem hin und her verließ ich dann diese Sitzung, die in mir doch einen kleinen Eindruck hinterlassen hat. Einen Eindruck, das ich überall und in allem Gott sah, in jedem Auto, in jedem Gebäude, ja, Gott ist überall… Wenn ich heute darüber nachdenke, war es so in der Art wie man einen Drogenrausch beschreiben würde, einfach berauschend halt, so wie ich mich da fühlte. Aber halt „nur“ ein Rausch, und danach kommt ja bekanntlich der Katzenjammer…
Was im September des Jahres 2001 geschah, brauche ich sicherlich nicht mehr extra erwähnen, aber eine Sache sollte ich schon; Als ich die Bilder dieses WTC Anschlages im Fernsehen sah (und die konnte man gar nicht übersehen, war es ja überall und in jedem Programm Hauptteil) hatte ich plötzlich eine kleine Vision. Ich sah Jesus in den Wolken, und wurde auf die Endzeit aufmerksam gemacht.
Ich, der im Abgrund, ja schon mit beiden Beinen fest in der Hölle stand, sollte nun eine Vision von Jesus haben? Das muss eine Sinnestäuschung sein, war mein Gedanke. Aber diese Vision hinterließ einen mächtigen Eindruck bei mir.
Ich forschte nach Endzeitprophezeiungen, und nach längerer Suche wurde ich fündig. Ich las in dieser Offenbarung, und war mir meiner grossen Schuld, die ich auf mich geladen hatte, bewusst. Und ich erkannte die Stimme des Vaters in diesen Worten, einer Offenbarung, die zwar nicht in der Bibel gedruckt ist, aber dennoch meiner Überzeugung nach von Jesus persönlich ist.
Voll Reue und mit Tränen in den Augen lag ich nun im Bett, und bat innigst um Vergebung, als plötzlich eine laute, fordernde, aber dennoch liebliche Stimme deutlich in meinem Ohr zu hören war: „Kehr um!“ Na, und von was, das wusste ich nur zu gut…..
Und so habe ich zumindest von einigen Sünden mich verabschiedet, aber eben halt, nicht von allem, und ich wäre nun einer der grössten Lügner, würde ich nun sagen, das ich ein gerechtes Leben führe. Oh, leider nein, oft noch kommen die alten Begierden in mir hoch, was dazu führt, das man hin und wieder fällt, aber in seiner Gnade hebt einen der Herr immer wieder auf.
Was aber geschah mit jener channelnden Frau, hatte ich noch Kontakt? Da ich in dieser, „Offenbarung“ las von der ich da tief beeindruckt war, und es auch in der Bibel so las, dass es nicht alles gut ist, das man gewisse Praktiken meiden sollte, machte ich mich auf, diese Frau zu testen, welche Gesinnung sie trägt, und wie sie mit Jesus umging. Für mich war es seit diesem Zeitpunkt klar, dass Jesus gelebt hat, und auch immer noch lebt, dass er der ist, von dem die Bibel spricht. Naja, kleine Zweifel hatte ich dennoch, war ja erst am Anfang.
Also sprach ich mit der besagten Frau, über die Geschehnisse, den Anschlag, und über Jesus. Bei Jesus aber hatte ich so den Eindruck, wurde die Frau immer ein wenig seltsam. Es schien, als wollte sie mich abbringen (wird ja wohl keine böse Absicht gewesen sein) von meinem neugefundenen Glauben, von der neu erwachten Liebe zu Jesu. Die üblichen Argumente halt, die einerseits ja sogar verständlich sind, hielt sie mir vor Augen, Jesus habe vielleicht gar nicht gelebt, bzw. war nicht so, wie es in der Bibel steht, usw.
Zugegeben, ein wenig Erschütterung brachte sie schon in meine Gedanken, und letztendlich fing ich leicht an, zu zweifeln. „Jesus, der Jesus, den ich gerade zu lieben beginne, den soll es so nicht geben?“ erklang es in mir. Das war noch schlimmer, als jede irdische Abfuhr, die ich von Frauen erhielt, ja es war schlimm, das es Jesus nicht geben sollte. Naja, ich beendete das Gespräch, war mir nicht mehr sicher, wem ich glauben solle, aber eines wusste ich, das ich den Kontakt mit dieser Frau abbrechen werde, und auch tat.
Da sass ich nun, las in der Offenbarung, und spürte den Zwiespalt in mir. Aber was macht man da, wenn man nicht mehr weiter weiss? Naja, man betet halt um Erkenntnis. Und siehe da, sie kam auch, nicht in Worten, nicht von Aussen, sondern in einem unbeschreiblichem Gefühl, das nur jener nachvollziehen kann, der ähnliches erlebt hat.
So wurde mein Vertrauen nach und nach gestärkt, einzig und allein war ich immer der, der manchmal wieder alles verwerfen wollte, und oft auch tat. Leider noch immer, aber bis jetzt war mir der Herr immer wieder gnädig, so nach dem Motto „Wen Jesus einmal mit seiner Liebe ergriffen hat, den lässt er so schnell nicht mehr los…“
Fritz
Lieber Fritz, dein Zeugnis ist leider ein Musterbeispiel einer typischen Endzeitverführung mit ihren falschen Erscheinungen, Stimmen, Visionen, Christussen usw. Baue deinen neu gewonnenen Glauben nicht auf Erfahrungen und Gefühlen auf,. und seien es auch noch so große Liebesaufwallungen und dergleichen, denn Satan selbst verstellt sich zum „Engel des Lichts“ (2Kor11,14). Außerbiblische „Offenbarungen“ sind niemals von Jesus persönlich, der sich allein in Seinem Wort, der Bibel, offenbart. Eine bibeltreue nicht-charismatische Gemeinde kann dir sehr helfen, in der Erkenntnis zu wachsen und die „Geister zu unterscheiden“. Ich wünsche dir den Segen Gottes in Seiner Kraft und Besonnenheit.