Das lichtliebend-Projekt kann ich nicht mehr mit meinem Glauben vereinbaren
Lichtliebend hat eigentlich gute Ziele, das Projekt möchte Menschen aus der Esoterik dabei helfen, einen Herrschaftswechsel in ihrem Leben zu vollziehen: Von der Esoterik/Lichtarbeit hin zu Jesus Christus.
Ich habe mich dort etwa ein Jahr lang, beginnend Anfang 2022, engagiert, da ich es ebenfalls für sehr wichtig halte, dass spirituelle Menschen den Weg zu Jesus finden. Ich selbst bin seit dem Jahr 2005 auf diesem Gebiet tätig und versuche Menschen aus diesem Bereich zu erreichen und ihnen von der Rettung durch Jesus Christus zu berichten.
Warum ich nicht mehr dabei bin, erklärt vielleicht das Bild hier ganz gut. Man sieht das strahlende Licht, es kommt aber nicht ganz durch, weil die Bäume einen Großteil des Lichts blockieren.
Jesus sagt in Johannes 8.12: „Ich bin das Licht der Welt“. Licht ist etwas, dass Christen und Menschen in der Esoterik verbindet. Ich war selbst einmal in der Lichtarbeit. Mit Licht konnte ich ganz viel anfangen. Ich wusste damals noch nicht, dass es das wahre Licht gibt, Jesus, und ich die ganze Zeit einem Irrlicht folgte. Daher hat sich das Projekt ja auch den Namen lichtliebend gegeben, Licht ist ein Bindeglied zwischen beiden Welten. Mit Licht können sowohl Christen als auch spirituell denkende Menschen etwas anfangen. Mit dem Thema „Licht“ können wir die Menschen dort abholen, wo sie sind.
Aber es soll auch voll scheinen und nicht abgedunkelt werden. Und das ist aus meiner Sicht bei dem lichtliebend-Projekt inzwischen passiert. Wer meine Arbeit kennt, weiß, dass ich mich gegen esoterische Irrlehren stelle, aber auch vor charismatischen Falschlehren warne. Auf dieser Seite gibt es dazu ja den Beitrag „Vom Regen in die Traufe“.
Es zeichneten sich in dem Projekt auch schon im Vorfeld zwei Strömungen ab, Charismatisch eingestellte Geschwister und nicht charismatisch eingestellte Geschwister. Zu letzteren zähle ich mich. In einem Meeting, in dem es darum ging, wie man damit umgehen soll, konnte über den künftigen Kurs keine Einigung erzielt werden. Ich hatte mich dafür eingesetzt, dass gewisse Standards gesetzt werden, also dass umstrittene Lehren in der Beratungstätigkeit und der Seelsorge außen vor gelassen werden, beispielsweise die „Geistestaufe“, die Dämonenaustreibung oder das Sprachengebet.
Das sind alles Vorstellungen, wie man sie typischerweise charismatisch orientierten Gemeinden findet. Aus dem Kreise der charismatisch gesinnten Geschwister kamen Sätze wie „Das lasse ich mir nicht nehmen“. Gut, muss man akzeptieren, ich musste für mich daher die logische Konsequenz ziehen und mich aus dem Projekt zurück ziehen. Ich kann nicht einerseits vor der Charismatik warnen und gleichzeitig bei einem Projekt mitwirken, bei dem entsprechende Lehrmeinungen vorherrschen und auch keine Einigung erzielt werden konnte, wie man denn nun damit umgehen solle.
Im folgenden möchte ich biblisch begründen, warum ich diese Lehren für falsch halte und mit dem Wort Gottes als nicht vereinbar ansehe.
Geistestaufe
Viele Charismatiker gehen davon aus, dass es neben Bekehrung und Wiedergeburt noch ein zweites wichtiges Ereignis im Christleben gäbe, nämlich die Geistestaufe. Erst wenn man diese erhalten habe, sei man ganz erfüllt mit dem Heiligen Geist und könne dann auch in Sprachen beten oder prophetisch reden oder ähnliche Dinge tun. Ich habe selbst erlebt, wie diese Lehre die Christen spaltet, nämlich in zwei Lager: Diejenigen mit Geistestaufe und diejenigen ohne. Kann das der Wille Gottes sein?
Der Heilige Geist ist eine Person, keine Kraft. Wer zum Glauben an Jesus Christus kommt, bekommt den Heiligen Geist. Und der Heilige Geist teilt sich auch nicht auf, so dass er erstmal nur zur Hälfte kommt und später dann mit der anderen Hälfte. Man hat den Heiligen Geist ganz oder gar nicht. Er splittet sich nicht auf. „Getauft in den Heiligen Geist“ kommt durchaus in der Bibel vor:
„Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden“ (1 Korinther 12,13)
Hier ist also ausdrücklich von „alle“ die Rede. Und dies spricht der Apostel Paulus zu den Korinthern, denen er zuvor noch Vorwürfe machte und ihnen sagte, dass er ihnen „Milch“ zu trinken gegeben habe (und nicht feste Speise), als Zeichen, dass sie noch unreif im Glauben sind (1 Kor 3,2). Also selbst diesen noch im Glauben Unreifen bestätigt er wenig später, dass sie alle durch einen Geist getauft wurden. Sie haben alle den Heiligen Geist empfangen, keine Rede davon, dass das in dieser Hinsicht noch nicht ausgereicht hätte oder sie später noch eine zusätzliche Geisteserfahrung benötigen würden.
Nein, der Leib Christi wird nicht in der Mitte gespalten durch die Aufteilung in diejenigen mit und die ohne Geistestaufe. Und wenn ich mir vorstelle, dass Ratsuchenden, die sich an lichtliebend wenden, diese Falschlehre von der Geistestaufe nahe gebracht werden könnte, dann kann ich das nicht mittragen.
Es ist der Glaube, durch den Gott uns seinen Geist schenkt, das wird im Neuen Testament klar:
„damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme in Christus Jesus, damit wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war.“ (Galater 3,14)
„In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung“ (Epheser 1,13)
Charismatiker berufen sich manchmal auf Sondersituationen in der Apostelgeschichte. Die Apostelgeschichte ist ein geschichtliches Buch, die Lehrbriefe enthalten die eigentliche Lehre der Apostel. Oft werden aber in der Charismatik geschichtliche Begebenheiten mit der Lehre der Apostel in den Lehrbriefen gleich gesetzt. Man kann aber nicht alles, was in der Apostelgeschichte über die damalige Zeit steht auf die heutige Zeit übertragen.
Die Jünger waren in der Apostelgeschichte oft in Sondersituationen. Vor dem hohen Rat bezeugten die Apostel zum Beispiel Christus und sprachen in Freimütigkeit. Von Petrus wird berichtet, dass er erfüllt war vom Heiligen Geist (Apg 4). Solche Geistwirkungen traten in der damaligen speziellen Situation auf. Man legt die Apostelgeschichte zwangsläufig falsch aus, wenn man sie eins zu eins als allgemeine Lehre in die heutige Zeit übernimmt.
Dämonenaustreibung
Auch die Dämonenaustreibung halte ich für ein sehr sensibles Thema. Dämonen gibt es auf jeden Fall und es gibt Menschen, die Dämonen haben und von ihnen besessen sind. Wie wird man sie wieder los? Haben wir als Christen einen Auftrag dazu, Dämonen auszutreiben? Das ist ein heikles Thema, denn das ist nicht ohne Gefahren. Die Bibel berichtet in Apostelgeschichte 19 von Geisterbeschwörern, die versuchten, einem Besessenen den Dämon auszutreiben. Das ging gewaltig nach hinten los, der Besessene verhöhnte sie und trieb sie selbst aus dem Haus. Offenbar waren die Austreiber nicht von Gott bevollmächtigt.
Man muss sich also die Frage stellen: Habe ich wirklich einen Auftrag von Gott, Dämonen auszutreiben? Wer es ohne diese Rückversicherung tut, macht es am Ende nur schlimmer, es nützt weder ihm noch dem Besessenen. Wir haben es hier immerhin mit bösen Mächten zu tun, mit denen nicht zu spaßen ist. Gott warnt in seinem Wort:
„Die Hände lege niemand schnell auf, und habe nicht teil an fremden Sünden! Bewahre dich selbst rein!“ (1 Timotheus 5,22)
Wir erkennen darin ein Prinzip. Ob es nun zu Heilungszwecken ist oder um Dämonen auszutreiben: Der Feind kann auf uns selbst überspringen. Karl-Hermann Kauffmann, der selbst Charismatiker war, berichtet davon, wie er einmal von einem charismatischen Prediger die Hände aufgelegt bekam und anschließend Lästergedanken bekam (YT „Die charismatische Bewegung, Teil 1/5“). Der falsche Geist kann per Handauflegung überspringen und zwar in beide Richtungen, vom Händeaufleger zu der Person, der die Hände aufgelegt werden und auch anders herum.
Was sagt die Bibel noch zum Thema Dämonenaustreibung? Charismatiker berufen sich oft auf Markus 16 wo es am Ende des Markus-Evangeliums heisst.
„Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden,
18 Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“ (Markus 16,17ff)
Auch diese Stelle nehmen manche Charismatiker zum Anlass zu denken, dass Gläubige generell auch heute Dämonen austreiben sollen. Was hier oft übersehen wird: Es ist hier von Zeichen die Rede. Es geht also um Zeichen, um andere zu überzeugen. Es geht um Zeichen, um den anderen Menschen die Autorität der ersten Christen zu aufzuzeigen. Viele kamen zum Glauben, weil sie Zeichen sahen. Es war für sie der äussere, sichtbare Beweis dafür, dass die Jünger wahrhaftig im Auftrag Gottes handelten.
Dies galt für die besondere Situation der damaligen Zeit! Es ist die Übergangsphase vom Alten zum Neuen Testament, der Übergang vom verheissenen zum gekommenen Messias, die begleitet wird von sichtbaren Wundern und Zeichen, die dabei halfen, das Reich Gottes aufzubauen.
Heute leben wir nicht mehr in dieser Zeit. Wir haben nun das ganze Wort Gottes zur Verfügung, nirgendwo sagt die Bibel uns, dass auch wir heute wunderwirkend durch die Lande ziehen sollen. Wir sind aufgerufen, unseren Glauben zu bezeugen, aber diesen nicht durch Zeichenwirkungen zu unterstreichen, denn wir leben schon lange nicht mehr in dieser Übergangszeit, wie es noch in der Apostelgeschichte der Fall war.
Ich persönlich treibe keine Dämonen aus und empfehle es auch nicht, sondern bete für den betreffenden Menschen und führe ein seelsorgerliches Gespräch durch. Gott vermag es dann, eventuell belastete Personen zu befreien.
Was ist mit dem Aufheben von Schlangen?
Wenn wir uns die Stelle in Markus 16 einmal ganz genau ansehen, dann ist dort als eines der Zeichen, die die Glaubenden begleiten werden, ebenfalls genannt:
„Schlangen werden sie aufheben“ (Markus 16,18).
Charismatiker meinen zwar, dass sie Dämonen austreiben oder in neuen Sprachen reden müssen, aber warum heben sie keine Schlangen auf? In der Stelle heisst es „und“, und nicht „oder“. Die Zeichen schließen also das Aufheben von Schlangen ein. Sie „werden“ Schlangen aufheben, es heisst nicht sie „können“ es tun, sondern dass sie es tun werden!
Welcher Charismatiker hebt heute Schlangen auf, wenn er anderen seinen Glauben bekundet? Es gehört mit dazu! Vielleicht sagen Charismatiker, dass das eben heute anders ist und dass das für die damalige Zeit galt. Und genau das ist richtig! Alles, was dort in Markus 16 steht ist gedacht für die damalige Zeit.
Man kann sich nicht Sachen herauspicken und sich beschränken auf Dämonen austreiben, Hände auflegen oder in neuen Sprachen reden. Das Aufheben von Schlangen ist dort genau so genannt. Damit ist klar, dass sich diese Verse nicht auf die heutigen Christen beziehen können. Dies macht auch Vers 20 klar:
„Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.“
Der Herr bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Es sind hier die damaligen Jünger angesprochen. Die Zeichen dienten der Bekräftigung des Wortes. Dieser Zweck entfällt heute, das gesamte Wort Gottes ist geoffenbart. Der Herr sagt nirgends, dass wir auch heute aufgefordert sind, unseren Glauben durch diese Zeichen zu bekräftigen. Wir bezeugen unseren Glauben durch Worte, durch das Zeugnis und durch die Früchte, die sich in unserem Wandel zeigen. Früchte ja, aber Zeichen ganz eindeutig nicht.
Der erfahrene Seelsorger Dr. Kurt E. Koch (siehe Seelsorge & Okkultismus) warnt in seinem Buch „Heilung und Befreiung“ sehr davor, Menschen in extreme pfingstlerische Kreise oder an Menschen, die in Zungen reden zur Seelsorge zu übergeben:
„Es gibt aber auch eine durch plumpe oder auch schwarmgeistige Seelsorge aufsuggerierte Besessenheit. Es gibt extreme Kreise, vor allem in überspannten »Pfingstkreisen«, in denen suggestiv herbeigeführte Besessenheitsfälle geradezu hochgezüchtet werden. Vor solchen Kreisen ist zu warnen. Vor allem sollte niemals ein okkult Belasteter solchen Kreisen zur Betreuung übergeben werden. Das verschlimmert nur den Zustand dieses armen geplagten Menschen…Schwarmgeister, Extremisten, Zungenredner und okkulte Neurotiker sind auf diesem Gebiet ungeeignet.“
Zungengebet / Sprachengebet
Auch das Sprechen / Beten in fremden Sprachen ist in charismatischen Kreisen verbreitet. Viele sind der Meinung, dass das Sprachengebet gerade erst durch die Geistestaufe ermöglicht wird. Der oben schon angesprochene Karl-Hermann Kauffmann berichtet, wie auch er in seiner Zeit in einer Pfingstgemeinde in Sprachen betete. Aber die Lästergedanken, die er hatte, gingen auch dadurch nicht weg. Heute warnt er vor dem Sprachengebet. Warum?
Zunächst ist klar, dass es Sprachenwunder zur Zeit der Apostelgeschichte gab und Paulus dies auch in den Lehrbriefen erwähnt. Die Frage ist aber, ob das heute von Charismatikern praktzierte Reden in Zungen dem biblischen Sprachenreden entspricht.
In charismatischen Kreisen geht man davon aus, dass das Reden in Zungen eine unbekannte Sprache betrifft, die es nicht gibt, es sei eine „himmlische Sprache“ oder „Sprache der Engel“, also eine Sprache, die von niemandem auf der Welt verstanden werden kann, weil diese Sprache in keinem Land gesprochen wird. Nur durch eine Auslegung könne die Botschaft durch besonders inspirierte Ausleger erfasst werden.
Das Zungen „Gebet“ sei für die Auferbauung nützlich und für die geistliche Kriegsführung, man glaubt, dass man in das Reich des Übernatürlichen versetzt werde, wenn man in Zungen betet. Man könne so auch besondere Offenbarungen Gottes erhalten. Man betrachtet das Zungengebet als vollkommenes Gebet, da es vom Heiligen Geist bewirkt sei und man so mit Gott auf einer höheren Ebene kommunizieren könne, von „Geist zu Geist“.
Kommen wir zunächst zur Wortbedeutung. Es gibt acht Stellen in der Bibel zum Thema Sprachenreden. Es gibt drei Stellen im Alten und fünf im Neuen Testament. Im Neuen Testament wird das Wort „glossa“ verwendet (Zunge, Sprache, Fremdsprache). Mit „Zunge“ ist das Organ im Mund gemeint, daher passt der Begriff „Reden in Sprachen“ besser als „Reden in Zungen“.
Im Alten Testament finden wir unter anderem die Begebenheit mit dem Turmbau zu Babel und der anschließenden Sprachverwirrung (1 Mose 11). Die Menschen konnten anschließend eine Sprache sprechen, ohne sie gelernt zu haben. Andere konnten diese Sprache nicht mehr verstehen, da die Menschen seitdem verschiedene Sprachen sprachen, was Gott ja bewirkt hatte. Aber auch dort handelte es sich nie um gänzlich unbekannte Sprachen. Die Menschen gebrauchten weiterhin ihren Verstand, es handelte sich um menschliche und keine „himmlischen“ Sprachen.
Wir brauchen keine übernatürliche Sprache, um Gott zu loben. Die Psalmen sind auf hebräisch geschrieben. Ist der Lobpreis, der uns in den Psalmen begegnet, weniger Wert als ein Lobpreis in einer angeblichen „himmlischen“ Sprache?
Zum Neuen Testament. Oben wurde bereits die Stelle in Markus 16 erwähnt (Markus 16,17ff), in der es unter anderem heisst: „sie werden in neuen Sprachen reden“. Für „neu“ steht im griechischen „kainos“, nicht „neos“. Beides bedeutet zwar „neu“, aber in unterschiedlicher Akzentuierung. „kainos“ steht für etwas, dass es schon gibt, aber für jemanden neu ist. Also wenn ein Kind zum ersten mal Schnee sieht, dann ist das für das Kind etwas neues. Schnee an sich ist aber nichts neues.
Hingegen steht „neos“ für etwas wirklich neues, etwas, dass es zuvor nicht gab. Bei den „neuen Sprachen“ im Neuen Testament handelt es sich also nicht um etwas gänzlich neues, sondern es ging um Sprachen, die es bereits gab, sie waren aber aus Sicht des Sprechenden neu.
Wenn Charismatiker also heute in unbekannten Sprachen reden oder beten, so ist das nicht biblisch, es steckt ein falscher Geist dahinter. In Apostelgeschichte 2 wird über die Ausschüttung des Heiligen Geistes berichtet. Damit einher ging auch das Sprechen in anderen Sprachen: „Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“ (Apg 2,4). Und: „denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“ (Apg 2,6).
Es handelte sich also nicht um irgendeine ganz unbekannte Sprache, sondern um Sprachen, die bereits existierten. Die Umstehenden hörten die Sprechenden in ihrer eigenen Sprache sprechen. Der Heilige Geist bewirkte also, dass die Sprechenden plötzlich in der Sprache der Zuhörer sprechen konnten. Es war zu keiner Zeit irgend eine „himmlische“ Sprache, denn die hätten die Umstehenden ja nicht verstanden.
Auch im ersten Korintherbrief, wo Paulus über das Reden in Sprachen spricht, wird das selbe Wort verwendet, wie in Apostelgeschichte 2, also „glossa“. Es ist also genau das selbe Wort wie in Apostelgeschichte 2. Auch bei den Korinthern ging es also um Sprachen, die bereits existierten.
Paulus spricht: „Ich danke meinem Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle.“ (1 Korinther 14,18). Klar, denn Paulus missionierte mehr als kaum jemand. Ihn hat Gott oft benutzt, um das Evangelium weiterzugeben. Damit er auch alle erreichen konnte, sprach er, durch den Heiligen Geist, in der Sprache der Menschen, denen er das Evangelium verkündete. Es waren bestehende Sprachen, aber keine gänzlich neuen!
Nun dient das Sprachengebt aber auch der Auferbauung und wird als „Geheimnis im Geist“ bezeichnet:
„Denn wer in Sprachen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht es, sondern er redet Geheimnisse im Geist.
3 Wer aber weissagt, der redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.
4 Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.“ (1 Korinther 14,2ff)
Wenn es um bereits bekannte Sprachen geht, was ist denn hier mit „Geheimnis im Geist“ gemeint? Wenn keine fremdsprachigen Personen anwesend sind, nützt das Sprachenreden gar nichts – obwohl es eine Gabe Gottes ist. Das möchte Paulus uns hier sagen. Der Sprachenredner selbst hat zwar einen Nutzen, er wird erbaut, weil er genau weiß, was er sagt. Wenn also wie in Korinth niemand sonst die Rede verstand, sprach man zu Gott, was in Vers 2 gesagt wird: „Denn wer in Sprachen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott;“ Für alle anderen ist es ein Geheimnis.
In Korinth verstand man nichts, wenn jemand z.B. auf arabisch sprach, die anderen wurden also nicht auferbaut. Wie sollte Paulus die Gemeinde auch unterweisen, wenn er zu ihnen in einer fremden Sprache spricht? Wenn dann soll jemand da sein, der das Gesagte auch auslegen, also übersetzen kann. Dann bekommt auch die Gemeinde Erbauung. Man kann verstehen, wenn Paulus daher sagt: „Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache.“ (1 Korinther 14,19)
Vom Regen in die Traufe – diese Gefahr besteht nun beim lichtliebend-Projekt. Ich hoffe, dass Menschen dennoch durch das Projekt zum Glauben kommen. Vor allem aber hoffe und bete ich für Umkehr bei lichtliebend. Ich bin überzeugt, das Projekt wird in der jetzigen Ausrichtung nicht den Segen bekommen, den es bekommen könnte. Das ist schade, denn solch ein Projekt wäre dringend nötig, angesichts der sich ausbreitenden esoterischen Irrlehren und der immer häufiger auftretenden falschen Propheten.
Eckart
Mit dem Zungenreden, hatte ich schon immer ein Problem, konnte es nur nie so richtig erklären wieso und warum. Es sträubte sich einfach in mir etwas dagegen. Während einer Predigt fing er oder auch sie mit Zungenreden an. Kein Mensch versteht, was sie da sagen. Warum tun Prediger das, im Gottesdienst, wo die Menschen hingehn, um Gottes Wort zu hören und dann wird in Zungen geredet. Kein Mensch versteht es. Bitte nicht böse sein, aber ich bekam den Eindruck vermittelt, sie wollen sich damit wichtig tun. Zu zeigen, ich kann was, was du nicht kannst. Vielleicht liege ich auch damit falsch. Das ist nur mein Gefühl, das ich vermittelt bekam.
Und mit dem Hände auflegen bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden, denn das wurde in den esoterischen Kreisen ständig ausgeübt und es tat mir einfach nicht gut, Ganz im Gegenteil. Man kann auch für einen Menschen beten, ohne dabei die Hände aufzulegen.
Aber vielleicht empfinde ich das nur so. Ich weiß es nicht.
Gottes Segen an alle
Ilona Christl
Noch vor meiner eigentlichen Bekehrung hatte ich einige Jahre Kontakt zu einer Pfingstgemeinde. In einer schwierigen Lage ging ich dort einige Male zum Gottesdienst. Zuerst war es ganz schön und die Menschen waren auch sehr nett und hilfsbereit. Sie glaubten, ich sei von einem Dämon besessen und wollten diesen bei mir austreiben. Also wurde ich an einem Abend dazu eingeladen und die Austreibung sollte erfolgen. Einer der Gemeindemitglieder lief zwei Stunden brabbelnd um mich herum, andere beteten in Zungen. Und nach etwa zwei Stunden sprach ich ein Übergabegebet nach. Das alles war mehr als verwirrend und hat mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Zudem war ich am nächsten Tag wie ausgelaugt, innerlich leer. Das kann nicht der Heilige Geist sein, der so etwas bewirkt. Erst später habe ich mich dann richtig bekehrt.
Vor ca. einem Jahr hatte ich mich an Stephanie Vohwinkel gewandt aufgrund von Krankheitssymptomen und sie hat (angebliche) Dämonen ausgetrieben. Sie meinte, Gott würde jede Krankheit heilen. Als keine Heilung eintrat, fühlte ich mich unfähig und unter Druck gesetzt. Vor weiterem Kontakt mit einer charismatischen Gruppe hat Gott mich bewahrt.
Liebe Tina, würdest Du mich bitte kontaktieren. Ich habe da auch meine Efahrung gemacht und hätte eine Frage an Dich.
Jutta Nitzsche
Liebe Tina, auch in hatte Kontakt mit Stephanie Vohwinkel. Ich kam durch Anna Koss zu ihr. Sie hat mir geraten, alle meine esoterischen Gegenstände und Bücher zu verkaufen, sie hätte das auch getan. Heute sagt sie auf you tube, niemals verkaufen, alle ordentlich entsorgen und ihre Geisteraustreibung hat gar nichts gebracht. Hatte aber auch kein gutes Gefühl dabei. Sie erwähnte auch immer wieder, dass ich ihr etwas Spenden könne, da sie ja kein Honorar verlangte. Natürlich habe ich da nie wieder angerufen.
Mann glaubt gar nicht, was da alles angeblich im Namen des Herrn unterwegs ist.
Stephanie Vohwinkel ist eher eine Hellseherin. Sie „Entdeckt“ angebliche Dämonen, die man habe ohne das gründlich zu prüfen. Woher sie diese Eingebungen hat, kann man sich denken.
[Bitte den vorigen Kommentar verwerfen. Ich habe einige Fehler gefunden, die ich hier noch korrigiert habe.]
Ich habe mich ausführlich mit den biblischen Texten zu Apg 2 usw. befasst. Ich hatte direkt einen Auftrag von Jesus Christus dafür bekommen. Das ist nun ca. 11 Jahre her, dauerte im Kern 2 Jahre, zieht sich aber bis heute, dass mir noch einiges klarer wird. Hier im Kommentar kann ich nur einige wenige Hinweise geben, die allesamt hilfreich gemeint sind, oder wie Paulus das in 1Kor 14 durchweg sagt: „zur Erbauung“, „erbaulich“, „weiterhelfend“.
1) Das „Reden in Sprachen“ lt. Apg 2 ist „Weissagung“, also prohetisches Reden, das direkt in einer Fremdsprache gegeben wird. Damals waren Festbesucher aus diversen verschieden Sprachgebieten anwesend, die die Sprachen und Dialekte verstanden und damit auch die Inhalte. Dass es um „Weissagung“, also Gottes direktes Reden, ging, zeigt das Zitat aus dem Propheten Joel, das Petrus in seiner Predigt anführte. Da steht nichts von Reden in Fremdsprachen, sondern (nur) von „Weissagung“, und Petrus sagt, dass das hier geschehen würde. Also es ging in jedem Fall um VERSTÄNDLICHES Reden für anwesende Menschen. Dass es sofort in deren Muttersprachen und sogar -dialekten geschah, war ein zusätzliches Wunder, das besonders für jüdische Ohren wichtig war, um zu beglaubigen, dass es wirklich Gott war, der hier etwas Großes wirkte. Juden fordern nämlich Zeichen, wie der Apostel Paulus an die Korinther schreibt (1Kor 1,22).
2) Ich kann beweisen, dass auch in 1Kor 12 – 14 nichts Anderes gemeint ist als das, was hier zu Pfingsten geschah. Zwei Hinweise mögen hier genügen:
2.1) 1Kor 14,2 ist keine Lehraussage des Apostels, sondern ein Zitat oder Zusammenschnitt von Inhalten aus dem Brief, den die Chloe-Leute, die ihn besucht hatten (1,11), mitgebracht hatten. Der 1. Brief an die Korinther ist der Antwortbrief des Apostels auf Berichte von ihnen und auf den mitgebrachten Brief. Ab K7 geht er auf diesen Brief ein (7,1). Es ist für mein Verständnis zwingend, den 2. Vers aus K14 diesem Brief zuzuordnen, weil die Argumentation von Paulus sonst in sich widersprüchlich wäre. Wenn man das als seine Lehraussage auffasst, entstehen gerade die Probleme. Nein, das hier war die Meinung der Korinther und genau das Problem, das er mit dem langen grundsätzlichen Vorspann in K12 und 13 beginnt. So wichtig ist ihm ihre falsche Auffassung dazu. Hier in V2 benennt er nun dieses Problem. Deshalb steht das auch am Anfang seiner Erörterung in K14. Mit diesem Ansatz verschwinden die meisten Probleme, und seine Erörterung wird einfach und klar verständlich. Das Problem ist nur, dass manche Übersetzungen und Übertragungen das nicht berücksichtigen, auch nicht diese Möglichkeit, und auch den folgenden Text so wiedergeben, als ob es in diesem Text um die unverständliche Zungenrede ginge. Das ist jedoch aus mehreren Gründen nicht möglich. Ich nenne aber nur einen weiteren:
2.2) In V3 erklärt der Apostel, was Weissagung eigentlich ist, nämlich Gottes Reden zur Erbauung, die auch Ermahnung (das Wort bedeutet auch Ermunterung oder Ermutigung) und Trost beinhaltet. Ich erkläre das jetzt nicht im Detail.
In V4 sagt er dann, dass wer in einer Sprache redet, nur sich selbst erbaut anstatt die Gemeinde. Das bedeutet aber, dass es auch hier Weissagung ist, nur dass die übrigen in der Gemeindezusammenkunft anwesenden Menschen sie nicht verstehen. „Weissagung“ definiert er hier als Reden Gottes, das in verständlicher Form bei den anwesenden Menschen ankommt. Für jemand, der die Fremdsprache direkt versteht, ist das auch Weissagung. Es ist auch Weissagung, wenn es übersetzt wird (siehe die folgende Erörterung). Der Punkt ist nun, dass die Tatsache, dass wer in Sprachen redet, sich selbst „erbaut“, beweist, dass es 1. Weissagung ist und 2. derjenige, der in Sprachen redet, sie auch inhaltlich selbst versteht! Sonst hätte auch er selbst keine Erbauung, weil Erbauung das Ziel von Weissagung ist. Das steht unmittelbar vorher. Deshalb ist hier keine erhabene, extatische Stimmung mit schönen Gefühlen oder etwas in dieser Richtung gemeint. Da passt einfach nicht dazu, was „erbaut“ im unmittelbaren Kontext bedeutet.
Kurz: Eine völlig unverständliche „Zungenrede“ ist in der gesamten Bibel unbekannt. Allenfalls kann man vermuten, dass sie in Korinth mit dabei war, aber dann wurde sie durch Paulus hier sofort als falsch entlarvt. Unverständliche Zungenrede ist keine Gabe des Heiligen Geistes, sondern pur heidnisch! Das ist der nüchterne Befund.