Sonnenbrand: Phytotherapie - Heilen mit Pflanzen
Sonnenbrand – Es gibt für beinahe alles auch reale Pflanzenwirkstoffe.
Hier stellen wir Ihnen eine Reihe von Krankheiten bzw. Beschwerden mit den entsprechenden pflanzlichen Behandlungsempfehlungen vor.
Dennoch gilt: Suchen Sie bei Erkrankungen grundsätzlich einen Arzt auf.
Sonnenbrand
Durch kurzwelliges UV-Licht (UVB) ausgelöste Verbrennung der Haut. Paradebeispiel einer akuten, toxischen Kontaktdermatitis. Schmerzhafte Erytheme an lichtexponierten Stellen, ggf. Mit Bläschen/Blasen und Krustenbildung. Freisetzung von Entzündungsmediatoren, v.a. Protaglandinen. Beginn 6-8 Std. nach Exposition, Maximum nach 24-36 Std., Abheilung in der Regel nach 1-2 Wochen.
Stellenwert der PhytotherapieDie zur Verfügung stehenden Phytopharmaka reichen als alleinige Therapiemaßnahme aus, und können alle auf eine lange Erfahrung in der traditionellen Anwendung zurückgreifen.
Darreichungsform
In der akuten Phasen sind kühlende Umschläge oder Gele, nach Abklingen des akuten Stadiums Johanniskrautöl, Lotionen, Gele oder Cremes geeignet. Keine Salben verwenden, da diese einen Hitzestau erzeugen.
Phytotherapeutische Differentialtherapie
Die bei Sonnenbrand verwendeten Drogen wirken
– antiplogistisch (entzündungshemmend): Eichenrinde, Johanniskrautöl, Kamillenblüten
– adstringierend (zusammen ziehend): Eichenrinde, schwarzen und grüne Teeblätter
Bewährt hat sich, tagsüber die betroffenen Stellen abwechselnd mit Kamillenblüten- und Eichenrindenzubereitungen zu betupfen und nachts einen Ölverband mit Johanniskrautöl anzulegen.
Zusätzliche allgemeine Maßnahmen
– In dunklen, kühlen Räumen aufhalten.
– Weitere UV-Bestrahlung bis zur vollständigen Rückbildung vermeiden.
– Kühlen, z.B. Mit nassem Baumwolltuch, Lotio.
– Viel trinken.
Phytopharmaka zur äußeren Anwendung
– Eichenrinde (Quercus cortex)
Darreichungsform: Für Umschläge 20 g Droge auf 1 l Wasser.
– Umschläge: 20 g zerkleinerte Droge mit 1 l Wasser aufkochen, 5-10 min ziehen lassen, abseihen, damit mehrmals tgl. Umschläge machen oder die betroffenen Hautstellen betupfen.
Fertigarzneimittel: z.B.
– Eichenrinden-Extrakt FS Flüssiger Badezusatz (wäßriger eingedickter Eichenrindenauszug standardisiert auf 44-49 % native Extraktionsstoffe), 20 ml in 300 ml Wasser für Umschläge oder zum Betupfen. Mehrmals tgl. anwenden.
Johanniskrautöl (Hyperici oleum)
Darreichungsform: 0,2 – 1 mg Gesamthyericin in Darreichungsformen zur äußeren Anwendung.
– Umschläge mit Rotöl: Auszug (1:10) mit Pflanzenölen, vornehmlich mit Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Weizenkeimöl aus den frischen Blüten und den oberen Blättchen der Pflanze Hyericum perforatum. Die Ölmazeration erfolgt über mehrere Wochen, bis der Ölauszug eine kräftige rote Farbe angenommen hat. Mit dem Rotöl wird steriler Mull getränkt und auf die Sonnenbrandstellen aufgelegt. Nach 8-10 Std. Muß der Ölverband gewechselt werden. Am besten über Nacht anwenden.
Fertigarzneimittel: Z.B.
– Kneipp Johanniskraut-Öl N (in 100 ml öliger Auszug aus frischen Johanniskrautblüten mit einem Ölivenöl-Gemisch), mehrmals tgl. die entzündeten Stellen einreiben.
Kamillenblüten (Matricariae flos)
Darreichungsform: 1 EL Droge (ca. 3 g) wird mit heißem Wasser (ca. 150 ml) übergossen, zugedeckt und nach 5-10 min durch ein Teesieb filtriert. Bei äußerer Anwendung 3-10%ige Aufgüsse für Umschläge und Spülungen, als Badezusatz 50 g Droge auf 10 l Wasser, halbfeste Zubereitungen entsprechend 3-10 % Droge.
Fertigarzneimittel: z.B.
– Cremes: Kamillosan Creme mehrmals tgl. Dünn auftragen.
– Umschläge: Kamillosan Konzentrat Lösung mehrmals tgl. 15-30 ml auf 1 l Wasser.
Teeblätter, schwarze und grüne (Theae nigrae folium und Theae viridis folium)
Darreichungsform: 1 EL schwarze Teeblätter oder 1 TL grüne Teeblätter ca. 10 min mit 150-200 ml Wasser kochen, abseihen. Für Umschläge mehrmals tgl. Verwendeten bzw., sobald der Umschlag trocken ist, oder mehrmals tgl. Die entzündeten Stellen betupfen.
Fertigarzneimittel: Sind nicht im Verkehr.
Übersicht zur Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Hier finden Sie weitere pflanzenheilkundliche Methoden zur Linderung von Halsschmerzen, Depressionen, Arthrose oder Bronchitis.